Betrieb und Gewerkschaft
Für das Recht auf Arbeit
und Ausbildung
"In der Gesellschaft, in der wir leben, wird Massen von Jugendlichen das Recht auf eine qualifizierte Arbeit verweigert. Die Jugenderwerbslosenquote ist fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Zehntausende Jugendliche stecken in Maßnahmen der Arbeitsagentur und tauchen in der Erwerbslosenstatistik gar nicht erst auf"
Aus dem Zukunstpapier der SDAJ
Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der es keine Erwerbslosigkeit gibt. Wir brauchen aber auch jetzt schon eine Absicherung, die es uns ermöglicht, selbstständig und unabhängig zu leben und am gesellschaftlichen Leben teil zu haben. So lange es Lohnarbeit gibt, muss das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ erkämpft werden und der Lohn muss für ein selbstbestimmtes Leben reichen. Wir wollen gesicherte Arbeitsverhältnisse, in denen wir nicht ständig von Kündigung bedroht sind und eine kostenlose, umfassende Gesundheitsversorgung für alle. Letztendlich ist unser Ziel aber eine Gesellschaft, in der es kein Lohnsystem mehr gibt. Wir wollen nicht für den Profit von einigen Wenigen arbeiten und dafür nur einen kläglichen Lohn erhalten. Wir wollen für die gesamte Gesellschaft produzieren und damit für die Erfüllung unserer Bedürfnisse.
Arbeit im Kapitalismus macht krank. In fast allen Berufen bestehen gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen. Der Konkurrenzkampf bringt uns oft dazu, trotz Krankheit zu arbeiten und Krankheiten zu verschleppen. In vielen Berufen müssen wir ständig verfügbar sein und nehmen den Stress mit nach Hause. In den letzten Jahren ist die Zahl von Menschen, die an psychischen Krankheiten leiden, enorm gestiegen und die Betroffenen werden immer jünger. Ursachen dafür sind der Stress durch Konkurrenz, der Druck am Arbeitsplatz oder die Angst ihn zu verlieren, ebenso wie Erwerbslosigkeit, die oft zu Vereinsamung und Depressionen führt.
Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich!
Auf dem 23. Bundeskogress (2018) beschlossen wir als SDAJ unsere „Geld gibt es genug – Zeit es uns zu holen“-Kampagne, die auf die Arbeit an Schulen und Betrieben konzentriert ist. Damit gaben wir und eine grundsätzliche Orientierungen, die jede Gruppe auf ihre Kämpfe in Betrieb und Schule vor Ort anwenden soll.
Als Arbeiterjugend und SchülerInnenorganisation wirken wir vor allem in Schule und Betrieb. Alle unsere Mitglieder sind an ihrer Schule oder Betrieb aktiv und werden dabei von ihrer Gruppe unterstützt.
Sie treten offen auf und skandalisieren dabei die dortige Situation, indem sie die kapitalistischen Widersprüche in ihrem Lebensschwerpunkt aufzeigen. Das verbinden sie, wo möglich, mit anderen Politikfeldern wie beispielsweise Antifaschismus und Antimilitarismus.
Video: Geld gibt´s genug - Zeit es uns zu holen!
Unsere Forderungen aus unserem Zukunftspapier zum Thema Arbeit:
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
Mindestlohn von 12,- Euro die Stunde!
Kostenlose Gesundheitsversorgung für Alle!
Ausbau des Kündigungsschutzes für alle!
Abschaffung der Lohnarbeit!
Vergabe öffentlicher Aufträge ausschließlich an tarifgebundene Unternehmen!
Rente mit maximal 60 Jahren, und bei Bedarf auch früher und ohne Abschläge!
Verbot von Zwangsdiensten für Erwerbslose und keine Schikane durch die Arbeitsagentur!
Abschaffung von 1-Euro-Jobs, Zwangsumzügen und Schikanen gegen Jugendliche – Weg mit Hartz IV!
Verbot von Überstunden und unbezahlter Arbeit!
Verbot von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, wie zum Beispiel Leiharbeit, Mini-Jobs, befristeten Verträgen, etc. – Umwandlung in reguläre, unbefristete Beschäftigungsverhältnisse!
Erhalt und Verkürzung der Arbeitszeit: konsequente Durchsetzung der 35-Stunden Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Weitere radikale Arbeitszeitverkürzung: Hin zur 30-Stunden-Woche!
Unsere Forderungen aus unserem Zukunftspapier zum Thema Ausbildung:
Bessere Ausbildungsplatzberatung und Förderung!
Verbot von Praktika zur Verlängerung der Probezeit!
Unbefristete Übernahme im erlernten Beruf!
Mindestvergütung von 1200 Euro netto im Monat!
Hochschulzugang durch abgeschlossene Ausbildung!
Ausbau des Arbeitsschutzes für Auszubildende!
Ein Ausbildungsgesetz, das jedem Jugendlichen eine qualifizierte betriebliche Ausbildung garantiert!
Konsequente Durchsetzung des Verbotes von ausbildungsfremden Tätigkeiten!
Verbot betrieblicher Arbeit an allen Berufsschultagen!
Eine gesetzliche Berufseinsteigerquote in Großkonzernen!
Wiedereinführung des 2. Berufsschultages in allen Ausbildungsgängen!
Volles – auch politisches – Streikrecht auch für Azubis verwirklichen!
Eine Quote für Frauen, MigrantInnen und Menschen mit Behinderung bei der Ausbildungsplatzvergabe!
Mitbestimmung von Jugendauszubildendenvertretung, Gewerkschaften und SchülerInnenvertretung über die Ausbildungs- und Lehrinhalte!
Weitere aktuelle Artikel zum Thema:
Zwischen Perspektivlosigkeit und billige Arbeitskraft – Ausbildung im Kapitalismus
Vor wenigen Tagen wurde der Ausbildungsreport der DGB-Jugend veröffentlicht, für den zwischen September 2022 und Mai 2023 insgesamt 9.855 Auszubildende befragt wurden. Das Schwerpunktthema war in diesem Jahr die Digitalisierung. Aus dem Report geht deutlich hervor,...
Auswertung Tarifrunde öffentlicher Dienst
Jetzt ist die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst 2023 offiziell vorbei. Seit Februar gab es aktiven Arbeitskampf, Vorbereitungen dazu liefen schon mehrere Monate davor und man hat einiges geschafft: Hunderttausende Streikende, Menschen auf der Straße, Megastreik mit...
Teil 2: there is power in a union – Warum es den Streik braucht
Wenn die Regierenden in diesem Land nicht in unserem Interesse handeln, müssen wir sie zwingen. Dass eine Verhandlung um höhere Löhne wenig mit besseren Argumenten und Kompromissen zu tun hat, zeigen die Berichte aus den Verhandlungen. Es stehen zwei entgegengesetzte...
Tarifrunde Öffentlicher Dienst: too little, too late – Ergebnis wird Verarmung nicht aufhalten
In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es ein vorläufiges Ergebnis bei den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes, das bis Mitte Mai durch eine Mitgliederbefragung bestätigt werden soll. Eine tabellenwirksame Erhöhung gibt es erst ab März 2024. Von 24 Monaten...
Und sie streiken immernoch!
Sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien sind die Leute nach wie vor auf der Straße. Am 6.4. waren es wieder Millionen in Frankreich, und in GB Streikten Hundertausende am 15.3. In Frankreich ging es zunächst gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters,...
Stapel Scheine statt »Starke Schiene« – Onkel Lutz gönnt sich
Liebe Kollegen, es war einmal ein Bahnchef namens Onkel Lutz. Der sagte grinsend auf einem Fototermin an irgendeinem kaputtgesparten Konzernstandort: "Bei der Deutschen Bahn sind wir eine Familie." Hach, wie schön das klingt! Leider quält sich die Masse seiner Sippe...
Klassenkampf in Frankreich – Macron gegen das Volk
Vor wenigen Wochen hat der französische Staatschef Emmanuel Macron per Dekret am Parlament vorbei eine „Reform“ des Rentensystems in Frankreich durchgedrückt. Kernstück der „Reform“ ist eine Steigerung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre. Arbeiterinnen und...
Die Post und ihre Auszubildenden
Das zweite Tarifangebot der Post sieht für Azubis überraschend gut aus. 200 Euro waren gefordert und sie bekommen wie alle anderen eine Erhöhung um 340 Euro - ab nächsten April. Bis dahin heißt es auch für sie: Nullrunde. Warum macht die Post das und wie kann sie sich...
Feiertag streichen – Wir sollen alle mehr arbeiten für die Aufrüstung der Bundeswehr?!
Nach zweifelhaftem dänischen Vorbild wird das nun teilweise auch in Deutschland gefordert. Logik dahinter: Wenn wir alle mehr arbeiten, darf der Staat Mehreinnahmen, beispielsweise durch Steuergelder, erwarten, die in Aufrüstung gesteckt werden sollen. Wir sind auf...
Einmal ist keinmal- Zum Angebot der VKA für die Beschäftigten im TVöD
In der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt. Kernstück davon: Einmalzahlungen. Dieses Jahr soll es 1500 Euro geben und nächstes Jahr 1000 Euro. Solche Einmalzahlungen sind auch im öffentlichen Dienst ein beliebtes Angebot der...