Auswertung Tarifrunde öffentlicher Dienst

veröffentlicht am: 24 Mai, 2023

Jetzt ist die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst 2023 offiziell vorbei. Seit Februar gab es aktiven Arbeitskampf, Vorbereitungen dazu liefen schon mehrere Monate davor und man hat einiges geschafft: Hunderttausende Streikende, Menschen auf der Straße, Megastreik mit der EVG, Solidaritätsbewegung außerhalb der Gewerkschaft, zahllose Neueintritte.

Was man leider nicht geschafft hat ist, einen Reallohn Verlust zu verhindern. Der historische Erfolg von 11,5% hinkt leider der noch historischeren – also noch höheren – Inflationsrate hinterher. Die Arbeitgeber haben bis zuletzt auf Totalverweigerung gesetzt und klar gemacht, dass es wenn es um mehr als warme Worte geht um den Menschen in diesem Land unter die Arme zu greifen weder Bund noch Kommune bereit sind auch nur den kleinen Finger zu rühren.

Man hat eben wenig Verhandlungsspielraum wenn man 100 Milliarden in die Bundeswehr und etliche andere Milliarden für Unterstützungspakete an die Monopolkonzerne ausgibt. Uns diesen Spielraum zu erweitern ist keine Sache von Argumenten oder guten Gesprächen. Es ist die Sache von Arbeitskampf und Streik. Gerade dieses Mittel wurde leider nicht völlig ausgeschöpft.

Der Ausgang von einem Arbeitskampf ist immer ungewiss, das weiß jede Kollegin und jeder Kollege. Wir alle wissen, dass die Gewerkschaft keine 10,5% auf 12 Monate versprechen kann, sondern das die erkämpft werden müssen. Aber dann muss man uns auch kämpfen lassen. Was die Gewerkschaft versprechen kann und halten muss, ist, dass sie alles tut um mehr rauszuholen. Und auch da wäre diese Runde deutlich mehr drin gewesen.

Und jetzt? Austreten, aufgeben, alles egal? Natürlich nicht. Es gibt eben nicht die Gewerkschaft, die uns eine Dienstleistung anbietet und für uns irgendwelche Abschlüsse aushandelt,  sondern sie ist unsere Organisation für den Kampf um die Erhöhung der Ware Arbeitskraft. Daran ändern auch noch so schlechte Abschlüsse nichts. Diese bedeuten nur, dass wir momentan nicht stark genug sind um der Verarmungspolitik mehr entgegenzusetzen. Das Mittel dazu ist und bleibt der Streik. Während der Arbeitgeber in der Tarifrunde verzögert, gelogen, gegen Streik gehetzt und taktiert hat, glauben manche immer noch, dass man nur mit Gesprächen und Argumenten auf einen guten Kompromiss kommen kann. Doch so einen Kompromiss kann es nicht geben, Sozialpartnerschaft ist eine Illusion.

Also – rein in die Gewerkschaften und sie stark machen. Kommt zur SDAJ um euch darüber hinaus politisch zu organisieren, denn wenn jeder für sich bleibt sind es das nächste mal 5% auf 48 Monate und wer kann sich schon leisten sowas mit sich machen zu lassen.

Gruppenkarte

finde die SDAJ Gruppe in deiner Nähe!

mehr zum Thema

Solidarität mit den Streikenden bei Thyssenkrupp

Solidarität mit den Streikenden bei Thyssenkrupp

Heute, am 22.08.2024 haben in allen Standorten der thyssenkrupp AG, sowie thyssenkrupp Steel Europe zahlreiche Arbeiter und Arbeiterinnen spontan ihre Arbeit niedergelegt. Obwohl weder eine Gewerkschaft den Streik organisiert hat noch die Friedenspflicht beendet ist,...

mehr lesen