Kleine Klassen wären klasse

veröffentlicht am: 20 Okt, 2022

Am 12. Oktober demonstrierten mehr als 3.000 Berliner LehrerInnen für einen Tarifvertrag, Gesundheitsschutz und kleinere Klassen.

Bereits im Juni letzten Jahres forderte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Berliner Senat zu Tarifverhandlungen auf.

Der Berliner Senat erklärte jedoch, dass diese Reformen wegen des Lehrermangels „unangebracht“ wären und nutzt gerne den aktuellen Lehrermangel aus, um sich nicht um die dringend notwendigen Reformen zu kümmern. Da jedoch der Lehrermangel Folge dieser Politik ist, ist diese Logik nicht nur dumm, sondern auch brandgefährlich. Diese Politik geht nicht nur auf unsere Kosten, sondern auch auf die aller Menschen in diesem Land.

Seit Jahren werden Bildungseinrichtungen kaputt gespart, was zur Verschärfung des Lehrnotstands führt. Viele LehrerInnen müssen deutlich länger arbeiten, als in ihrem Arbeitsvertrag steht. Denn durch die großen Klassen fällt auch deutlich mehr Arbeit an. Davon ganz zu schweigen, dass jeder Schüler und jede Schülerin ohnehin eine eigene Persönlichkeit hat und deshalb auch verschiedene Lehrmethoden benötigt. Durch die großen Klassen ist sowieso nur Frontal-Unterricht möglich.

Statt endlich mal Geld in die Bildung zu investieren, wird weiter gespart. Seit Anfang dieses Jahres bekommen Schulen nur noch max. 3.000€ pro Jahr als „Verfügungsfonds“. Früher waren es je nach Schulgröße bis zu 28.000€. 

Dass die Schulen keine Lobby haben, die für sie einspringt und Politikern Geschenke macht, können wir daran deutlich sehen. Zeit, dass wir, Schüler wie LehrerInnen, für unser Recht streiken.

Wenn man als LehrerIn ein gutes Gewissen haben möchte und auf die einzelnen SchülerInnen konkret eingehen will, heißt dies noch mehr Arbeit und psychischen Stress sowieso.

Deshalb fordert die GEW unter anderem eine Klassengröße von max. 19 SchülerInnen, da dies einen Großteil der Arbeit erleichtern würde.

Diese Forderungen sind natürlich nicht nur für LehrerInnen wichtig. Wir als Jugend stehen klar an der Seite der LehrerInnen und für ein gutes Bildungssystem, in dem keiner mehr überlastet und hohem Stress ausgesetzt ist!

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