Grußwort zu den Solidaritätsfesten „Fiesta Moncada“ am 26. Juli 2013

veröffentlicht am: 29 Jul, 2013
Gruß aus Havanna, Cuba!

Gruß aus Havanna, Cuba!

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen,

wir freuen uns, Euch bei eurer Fiesta Moncada aus Cuba grüßen zu dürfen!

Wir, 25 Jugendliche aus Deutschland und Österreich, sind nun seit 13 Tagen auf der sozialistischen Insel und bauen jetzt gerade an der CUJAE – der technischen Universität in Havanna – ein Bildungszentrum für revolutionäre Werte auf. In diesem Zentrum wird das Netzwerk zur Befreiung der Cuban 5 Veranstaltungen durchführen und praktische Solidarität in der Arbeit mit Jugendlichen leisten können.

Die wirklich handwerklichen Arbeiten haben erst gestern angefangen. Die erste Woche haben wir hingegen viel mit cubanischen Jugendlichen diskutieren und uns mit ihnen austauschen können. Zum einen teilen wir unsere Zimmer mit StudentInnen von der CUJAE, zum anderen nehmen auch cubanische Jugendliche an unserer Brigade teil. Daneben sind wir ja viel unterwegs und treffen überall auf interessante Menschen und Geschichten.

Drag-Queen-Show in Santa Clara bei der UJC

Drag-Queen-Show in Santa Clara bei der UJC

Ob beim gemeinsamen Abendessen, bei der Begrüßung durch die Unileitung und den Studierendenverband oder beim gemeinsamen Tanzen und Feiern. Aber auch bei den Vorträgen, wie über das Bildungssystem oder über die Wirtschaftsaktualisierungen.

Über die Wirtschaftsaktualisierungen hat uns Genosse Carillo informiert. Er betonte ausdrücklich, dass es sich bei dem cubanischen Lösungsweg nicht um Reformen, sondern um Aktualisierungen handelt, d.h. vergangene Entscheidungen nicht negiert werden. Vielmehr wurde das Wirtschaftssystem in einem breiten demokratischen Prozess diskutiert, analysiert und jetzt aktualisiert. „Auf Cuba ist kein Platz für einen neuen Gorbatschow,“ so der Europaverantwortliche des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Cubas.

Wir machen immer wieder Ausflüge, um Cuba besser kennen zu lernen. Wir haben uns am ersten Tag eine Schule angesehen. Besucht haben wir auch ehemalige Solidaritätsprojekte von SDAJ und DKP, wie die Rehabilitationsklinik „Ernst Buschmann“.

Solidarität hat viele Gesichter (Vor dem Hospitalito in Matanzas)

Solidarität hat viele Gesichter (Vor dem Hospitalito in Matanzas)

Am Wochenende waren wir in Santa Clara. Der Weg dorthin führte uns durch viele schöne Landschaften. Als wir ankamen, trafen wir auf Che Guevara: Eine große Statue von ihm Stand an der Stelle, wo er mit anderen kubanischen Guerilleros beigesetzt worden ist. Es war etwas besonderes, an dem Ort zu sein, an dem den großen Commandante der cubanischen Revolution gedacht wird.

Neben der Altstadt Havannas haben wir uns auch Santa Clara ansehen können. Santa Clara hat eine große subkulturelle Szene, abends gab es eine Party bei der UJC in einem Kulturzentrum, dass wir nicht bei einem kommunistischen Jugendverband vermutet hätte. Ähnlich einem autonomen Zentrum mit Drag Queen Show am Abend. Denn: ein Problem des Jugendverbandes in Kuba ist oftmals die fehlende Integration von Subkulturen und Szenen – mit dem Projekt in Santa Clara werden wichtige Schritte gegangen und weitere Teile der Jugend in die Arbeit mit einbezogen.

Solche Erfahrungen ziehen sich durch unseren Aufenthalt in Cuba: Die CubanerInnen sind nicht nur offen und herzlich, sie sind auch ehrlich und kritisch. Wir können ohne Hürden über Probleme und Fehler sprechen und dürfen Miterleben, wie bessere Wege gesucht werden.

SDAJ-Infotisch im Café Tamara Bunke

SDAJ-Infotisch im Café Tamara Bunke

Ein besonderer Ort des offenen Austausches ist unser „Café Tamara Bunke“. Dieses veranstalten wir Abends an der CUJAE, um bei Veranstaltungen und Getränken ins Gespräch zu kommen. Auf unseren Veranstaltungen über das Leben im imperialistischen Deutschland zeigen sich sehr viele cubanische Jugendliche interessiert. Man hat selten eine SDAJ-Veranstaltung besucht, auf der so viele und so gute Fragen gestellt wurden, wie hier im Café Tamara Bunke. In ihren Beiträgen und ihrer Sozietät spiegelt sich die hohe Aufmerksamkeit wieder, die die cubanische Revolution ihrem Bildungssystem widmet.

Besonders erwähnen möchten wir noch unseren Freund und Genossen Julian aus Havanna. Er hat so viel Arbeit in die Vorbereitungen der Brigaden gesteckt, war immer für unsere Fragen da und begleitet uns jetzt auch in Cuba. Wir alle – er auch – waren deshalb besonders überrascht und begeistert, als er im Museum des Kampfes der Ideen von der UJC und dem Museum selbst eine Auszeichnung für sein Engagement bei der Arbeit für die Befreiung der Cuban 5 bekam. Vorsichtig können wir vielleicht schon feststellen: Auch in Cuba scheint unsere Brigade für Motivation zu sorgen.

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,

diese Motivation muss vor allem in die Verteidigung der kubanischen Revolution gesteckt werden. Die Cuban 5 und die Blockade zeigen: Cuba ist immer wieder imperialistischen Angriffen ausgesetzt. Denn Cuba beweist der Welt, dass eine Gesellschaft möglich ist, die nach den Interessen der Mehrheit der Bevölkerung gestaltet ist.

Wegen dieser Angriffe auf die Errungenschaften der Revolution ist es besonders wichtig, heute, hier und jetzt internationale Solidarität zu üben. Das bedeutet für uns auch in Deutschland für unsere Rechte und gegen den Imperialismus zu kämpfen.

Wir feiern gemeinsam mit den CubanerInnen die Fiesta Moncada

Wir feiern gemeinsam mit den CubanerInnen die Fiesta Moncada

Mit der Fiesta Moncada wird ein guter Schritt in diese Richtung getan. Denn die CubanerInnen brauchen eure Solidarität und wir brauchen tagtägliche Motivation und Vorbilder im Kampf gegen den Imperialismus.

Wir sind noch gut eineinhalb Wochen auf Cuba. Mitte August fahren dann weitere 25 SDAJlerinnen und SDAJler nach Cuba, die das Projekt fortzuführen und am Ende ein neu geschaffenes Kulturzentrum eröffnen dürfen.

Doch dann darf nicht Schluss sein mit unserer Cuba-Solidarität und unserem gemeinsamen Kampf gegen den Imperialismus. Gemeinsam machen wir weiter weiter:

Viva Cuba socialista! Machen wir den Kapitalismus zur Geschichte!

Wir wünschen euch eine erfolgreiche und kämpferische Fiesta Moncada!

Der nächste Tagebucheintrag folgt in Kürze. Zur Zeit sind wir sehr viel mit den handwerklichen Arbeiten beschäftigt und kommen kaum zum schreiben.

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