Bochum: „Ein Erhalt aller Arbeitsplätze bei Opel wird erstritten werden müssen“

veröffentlicht am: 21 Mai, 2012

Heute findet im Bochumer Opel-Werk I eine Belegschaftsversammlung statt, von der sich die Kolleginnen und Kollegen Klarheit über die Zukunft von Opel in Bochum erhoffen. Denn „seit Jahren wird immer wieder über die Schließung von Opel-Standorten, zum Beispiel des Werkes Bochum, spekuliert. Gleichzeitig gibt es seitens der Opel-Geschäftsführung Planspiele, ab 2015 die Bochumer Produktion nach Rüsselsheim zu verlagern. Diese Verlagerung würde eine Schließung des Bochumer Werkes zur Folge haben.“, so der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel.

Opel in Bochum (Foto: Verleihnix, CC)

Als Gäste nehmen unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger, sowie zahlreiche weitere Lokal-, Bundes- und Landespolitiker teil. Auch der Vorstandsvorsitzende von Opel, Karl Friedrich Stracke, hat seine Teilnahme angekündigt.

„Die Anwesenheit von Herrn Stracke ist eine gute Gelegenheit, die Zukunftsperspektiven des Bochumer Opel-Werkes zu diskutieren. Ich erwarte von Herrn Stracke ein klares Wort zum Erhalt der Arbeitsplätze, zu neuen Produkten und damit zum Erhalt der Opelwerke in Bochum.“, meint der DGB-Regionsvorsitzende Michael Hermund im Vorfeld der Versammlung.

Wir dokumentieren hier die Solidaritätsadresse der SDAJ Bochum an die Kolleginnen und Kollegen bei Opel.

Liebe Kolleginnen und Kollegen von Opel,

wir wünschen euch alles Gute für die anstehende Personalversammlung am 21.05. im Werk I, sowie für die Maßnahmen die folgen müssen und werden.

Viele Prominente Gäste haben sich angekündigt, um euch zu versichern, dass man alles für den Erhalt des Standortes tun werde. Eine Sicherheit für eure Jobs und die Jobs der KollegInnen in den Zuliefererbetrieben werdet ihr aber weder vom Vorstandsvorsitzenden Stracke noch von einer Oberbürgermeisterin oder Ministerpräsidentin erhalten – und wenn sie auch noch so viel „Kraft“ ausstrahlen. Ein Erhalt aller Arbeitsplätze wird erstritten werden müssen – gemeinsam mit den KollegInnen aus Rüsselsheim, Saragossa oder Gliwice.

Denn ein gegenseitiges Unterbieten der Standorte schwächt die Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Das ist das, was Aktionärinnen, Manager und BetriebsleiterInnen wollen: Durch immer neue Standortdebatten erzeugen sie eine Konkurrenzsituation, in der Hoffnung, dass ihre Angestellten dann freiwillig Lohnverzicht üben. Drei Jahre später wird dann neu diskutiert, wo das nächste Modell produziert werden soll. Und dann soll man sich wieder gegenseitig in den Rücken fallen?

Liebe Opelanerinnen und Opelaner,

seit Jahrzehnten seid ihr für die Kolleginnen und Kollegen im Ruhrgebiet ein Vorbild gewesen, was Einigkeit und Solidarität angeht. Wir sind zwar eine kleine Gruppe, bieten euch aber jede uns mögliche Unterstützung an, wenn es um den Erhalt der Jobs, die Sicherheit der KollegInnen geht.

Mit solidarischen Grüßen,
Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) – Bochum

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