Massive Angriffe auf die Volkswagenbelegschaft – Teil II

veröffentlicht am: 20 Sep., 2024

Gleich mehrere Tarifverträge hat der Vorstand der Volkswagen AG am Dienstag, den 10. September, bei der IG Metall gekündigt und die Zukunft tausender Beschäftigter aufs Spiel gesetzt.

Doch was bedeuten die Kündigungen der Tarifverträge konkret?

Der sogenannte Zukunftstarifvertrag, der die Belegschaft der deutschen Standorte vor betriebsbedingten Kündigungen schützt, wurde zum 31. Dezember 2024 gekündigt, gilt jedoch noch bis zum 30. Juni 2025 nach. Dann würden als Erstes alte, für die Beschäftigungssicherung ausgesetzte, tarifliche Regelungen einspringen, welche insgesamt zu einem höheren Lohnniveau führen würden – ihren bisher als sicher gegoltenen Arbeitsplatz und damit auch ihre Zukunftsperspektive müssen die Beschäftigten so gegen ein paar finanzielle Krümel eintauschen.

Vor allem für die jungen Kolleginnen und Kollegen hat Volkswagen noch einen Leckerbissen:

Die Aufkündigung des Ausbildungstarifvertrages. Somit würde auch die Übernahmegarantie für Auszubildende und Dual-Studierende wegfallen, die viele junge Menschen bisher überhaupt erst bewegt hat, bei VW eine Ausbildung anzufangen.

Nicht auszumalen sind auch die Folgen für die Beschäftigten in den Regionen.

Die Universität Kassel hat festgestellt, dass an einem Arbeitsplatz in der Automobilindustrie in Nordhessen 3 bis 4 weitere Arbeitsplätze hängen.

Auch in Ostdeutschland würden Massenentlassungen und Werkschließungen die bereits prekäre Lage der Beschäftigten nochmals deutlich verschärfen. Das zeigt: Die Angriffe, welche vom VW-Vorstand ausgehen, betreffen uns all

Die Verhandlungen über die Entgelttarifverträge bei Volkswagen werden nun gemeinsam mit den von VW gekündigten Tarifverträgen bereits am 25. September starten. Die IG Metall ruft zu einem Aktionstag vor dem Verhandlungsgebäude in Hannover auf.

Skandalös bleibt, dass aufgrund der Friedenspflicht (Warn-)Streiks weiterhin erst ab Dezember möglich sind – die Beschäftigten haben also in den ersten Verhandlungswochen keine Möglichkeit, ihre Forderungen durchzusetzen!

Am Ende gilt: Die Wut der Kollegen und Kolleginnen ist berechtigt, ihr Protest ist notwendig und wir stehen als SDAJ hinter den Kämpfen gegen den Stellenabbau!

Wir sagen Nein zu jeglichem Personalabbau!

Wir stehen hinter allen Beschäftigten, die gegen Stellenabbau kämpfen, und rufen dazu auf, sich an den Aktionen der IG Metall zu beteiligen!

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