Erklärung kommunistischer Jugendorganisationen aus Europa

veröffentlicht am: 15 Mrz, 2017

Am 24., 25. und 26. Februar 2017 fand in Istanbul das 13. Treffen Europäischer Kommunistischer Jugendorganisationen (MECYO) statt unter dem Titel „100 Jahre nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution halten wir die Fahne des Oktober hoch! Wir verstärken den Kampf der Jugend in Europa für eine neue Gesellschaft ohne imperialistische Kriege, Krisen, Flucht, Arbeitslosigkeit, Armut und kapitalistische Ausbeutung. Der Sozialismus ist unsere Zukunft!“. Als kommunistische Jugendorganisationen, die am 13. MECYO teilnahmen, bestätigen wir die genannte Parole. Wir haben in einem solidarischen Rahmen unter GenossInnen darüber diskutiert und unsere Gedanken und Erfahrungen, die wir im Kampf gewonnen haben, ausgetauscht. Wir drücken unsere volle Solidarität mit dem Kampf der TKP und TKG (Kommunistische Jugend und Kommunistische Partei der Türkei, welche das Treffen ausgerichtet haben, A.d.Ü.) sowie mit der Arbeiterklasse und Jugend der Türkei aus.

Das 13. MECYO fand in Istanbul zu einem Zeitpunkt statt, wo die Entwicklungen ein weiteres Mal den reaktionären und historisch überholten Charakter des kapitalistischen Systems unter Beweis stellen. Es zeigt sich ein weiteres Mal, dass die Jugend keine andere Wahl hat, als sich dem organisierten Kampf für eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung anzuschließen.

Die jungen Generationen treffen auf ernsthafte Probleme. Miserable Löhne werden ihnen aufgezwungen, während das Streikrecht kriminalisiert wird. Bildung und Gesundheitsversorgung werden privatisiert, aus einem Recht wird ein Privileg gemacht. Ebenso sind der Zugang zu Sport, Kultur und dem Recht auf Wohnung nicht garantiert. Der Kapitalismus hat der Menschheit heute nichts als Krise, Krieg, Faschismus und die Flüchtlingskrise zu bieten. Unter diesen Bedingungen, obwohl die Jugend die großen Kampf des 20. Jahrhunderts nicht erlebt hat, brennen wir darauf, die Verantwortung der Kommunisten für die Kämpfe der Jugend und der Arbeiterklasse der Welt, die noch wichtiger geworden sind, mitzutragen. Wir widmen unsere gemeinsamen Anstrengungen dem Kampf der Jugend für die Erfüllung der zeitgemäßen Bedürfnisse der jungen Arbeiter an den Arbeitsplätzen, der Studierenden in den Universitäten und weiterführenden Schulen, den jugendlichen Arbeitslosen. Bei jedem Schritt den wir machen, geben unsere kommunistischen Ideen uns Motivation und Ausdauer. Die Kommunisten haben eine führende Rolle bei der Vorbereitung des organisierten ideologischen und politischen Kampfes der Jugend inne, der unter schwierigen Bedingungen stattfindet, die von der kapitalistischen Krise der letzten Jahre hervorgebracht wurden. Wir müssen zeigen, dass der Sozialismus die einzige reale Alternative für die Völker und die Jugend ist.

Da sich aufgrund der Entwicklungen in den USA und der EU die Widersprüche in der Wirtschaft und Politik verschärfen, wird es immer offensichtlicher, dass die Behauptung über das Ende der Folgen der Krise von 2008 eine große Lüge ist. Während die Arbeitslosigkeit steigt, werden als Lösung nichts als volksfeindliche Sparmaßnahmen vorgeschlagen, sowie ein flexiblerer Arbeitsmarkt und die Vernichtung der erkämpften Rechte der Arbeiterklasse. Die Millionen Flüchtlinge und Immigranten, die dem Kapitalismus mit ihrer billigen Arbeitskraft neuen Atem einhauchen sollen, werden auch als Rechtfertigung der hohen Arbeitslosigkeit genutzt, was den Faschisten fruchtbaren politischen Boden bietet. Imperialistische Kriege, Interventionen der NATO und EU sowie Armut setzen sich brutal fort, so als wären sie nicht die eigentlichen Gründe der Flüchtlingskrise.

Die Krise des Kapitalismus verschärft den Antagonismus um die Vorherrschaft auf dem Weltmarkt zwischen den imperialistischen Zentren und den neuen globalen und regionalen Mächten. Während die Volkswirtschaften der EU und USA niedrigere Wachstumsraten haben, erleben Länder wie China, Russland und Indien eine Periode beschleunigter Entwicklung kapitalistischer Produktionsverhältnisse. Dies löst finanzielle, politische und militärische Aggression aus und stellt die Hegemonie der USA, NATO und EU infrage.

Der US-Imperialismus wird aggressiver in dem Maße, wie seine Hegemonie stark geschwächt ist, und provoziert Kriege, wie man anhand der Fälle Ukraine und Syrien sehen kann. Trotz blutiger Pläne und enormer militärischer Budgets in Bezug auf diese Regionen, geben die Völker nicht auf, sondern stellen sich den imperialistischen Plänen entgegen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Imperialismus hauptverantwortlich für das Massaker an Tausenden jungen Menschen ist.

Die Widersprüche im kapitalistischen System vertiefen sich, was die Möglichkeit eines allgemeinen imperialistischen Krieges erhöht. Im Zentrum eines solchen möglichen Krieges wären aber nicht die Interessen des Volkes, sondern vielmehr ein Konflikt um die Aufteilung der Region unter die Großmächte. Die Jugend sollte in Konflikten innerhalb des kapitalistischen Systems nicht Partei ergreifen. Verantwortlich für die Krise ist die kapitalistische Barbarei selbst, mit all ihren Akteuren. Die Position der Jugend sollte an der Seite der Arbeiterklasse sein, die gemeinsam mit der Friedensbewegung und antiimperialistischen Bewegung gegen die imperialistischen Kriege kämpft.

In der Türkei, wo das 13. MECYO 100 Jahre nach der Oktoberrevolution stattfindet, geben junge Menschen ihr Leben in der Invasion in Syrien, im Interesse der Bourgeoisie in der Türkei und den düsteren Plänen der Imperialisten. Europa wird nie in der Lage sein, die Gefahr eines Krieges und die Folgen der imperialistischen Aggression zu vermeiden, so lange das kapitalistische System nicht abgeschafft wird.

Wir folgen dem Weg der Bolschewiki. 100 Jahre nach der Oktoberrevolution ist die einzige wirkliche Alternative weiterhin der Sozialismus.

Die Kommunisten müssen die volksfeindlichen Absichten der sozialdemokratischen und opportunistischen Kräfte entlarven, die einen vorübergehenden Einfluss im Volk genießen. Eine reformistische Position, die den Kampf für den Sozialismus aufgibt, kann nicht gerechtfertigt werden. Die Kommunisten halten den Kampf für die sozialistische Macht hoch, sowohl in revolutionären wie auch in nicht-revolutionären Situationen, im Kontext der jeweils besonderen Bedingungen und Prioritäten des Kampfes.

Der Sozialismus ist eine historische Notwendigkeit, um die Widersprüche des Kapitalismus zu überwinden, die besonders in der Periode des Imperialismus Millionen Menschen unterdrücken und zu Opfern machen und sogar die Existenz unseres Planeten bedrohen. Vor 100 Jahren brach die bolschewistische Partei das Eis und verkündete, dass das Zeitalter der sozialistischen Revolutionen begonnen hatte. Die Große Sozialistische Oktoberrevolution inspiriert immer noch die Kämpfe für Gleichheit, Freiheit und andauernden Frieden auf der ganzen Welt und verursacht Furcht in den Herzen der Ausbeuterklassen

Gegründet nach der Oktoberrevolution, hat die UdSSR die Geschichte der Menschheit erleuchtet und gezeigt, dass eine neue Gesellschaft möglich ist. Der Aufbau der sozialistischen Gesellschaft hat dem Fortschritt der Gesellschaft, den Völkern und der Menschheit als Ganzes unendlich viel beigesteuert. Elektrifizierung, Industrialisierung und die Kollektivierungsbewegung, freie und hochwertige öffentliche Gesundheitsversorgung, erträgliche Arbeitsbedingungen, ein Sprung nach vorne in der Bildlung und viele andere Schritte nach vorne wurden in einer sehr kurzen Zeitspanne durch den ersten „Arbeiterstaat“ vollzogen. Gleichzeitig wurden große Schritte im Kampf gegen alle Arten von religiösem Fundamentalismus und Rassismus sowie für die Gleichheit der Frauen gemacht.

Unter dem großen Einfluss der Errungenschaften des Sozialismus, in einer Welt, in der auch die UdSSR existierte, hatten die Völker viele Rechte auch in den kapitalistischen Staaten erreicht, die die Kapitalisten jetzt rückgängig zu machen versuchen.

Heute, zu einem Zeitpunkt wo die Krise sich vertieft, beeilen sich die Bourgeoisie und ihre Parteien, antikommunistische Gesetze in ihren Parlamenten zu beschließen, die zur Einschränkung der Rechte des ganzen Volkes führen. Unter diesen Bedingungen fürchten sich die Kapitalisten vor gemeinsamen organisierten Massenkämpfen der Arbeiterbewegung und der Volkskämpfe an der Seite der kommunistischen Parteien, die ihre einzige wahre Avantgarde sind.

Es ist kein Zufall, dass vor allem die opportunistischen Organisationen die sowjetische Erfahrung angreifen, indem sie genau das verwerfen, was ihr realer Inhalt war, während gleichzeitig Antikommunismus und bürgerliche Propaganda gefördert werden. Ihre Rolle im bürgerlich-demokratischen System ist die Fehlorientierung der Arbeiterklasse, weg von ihrer organisierten Avantgarde und vom Kampf um ihre Interessen.

Mit der Behauptung, dass die EU reformierbar sei, wirkt die Position der Europäischen Linkspartei genau in diese Richtung, als Unterstützung einer imperialistischen Union, der EU, die geschaffen wurde, um offen die Interessen des europäischen Monopolkapitals zu verfolgen. Die Last der Krise wird auf die Schultern des arbeitenden Volkes und der Volksschichten abgeladen, mithilfe der Memoranda, die die EU gemeinsam mit dem IWF, der EZB und den Regierungen aufgezwungen hat.

Genau einen Monat später wird der 25.März den 60. Jahrestag der Römischen Verträge markieren, die nichts als volksfeindliche Maßnahmen brachten und die imperialistische Integration der europäischen Monopole zum Nutzen der Akkumulation und Konzentration des Kapitals verstärkten.

Sie haben absolut recht, vor dem Erbe der UdSSR Angst zu haben, weil dieses den einzigen Weg aufzeigte, die Völker weltweit zu vereinen. Die kommunistische Jugend führt den Kampf in ganz Europa. Es ist die internationale Solidarität und das internationalistische Gefühl, das Kommunisten in ganz Europa hegen, das die historischen Rechte des Proletariats auf dem ganzen Kontinent gegen das imperialistische System hochhält. Zusammenhangend mit unserem Kampf für eine Welt ohne Krieg und Ausbeutung stärken wir den Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ), der in der ersten Reihe des antiimperialistischen Kampfes der Jugend bleiben muss.

Wir rufen die jungen Menschen, die Arbeiter von heute und morgen, auf, sich gegen das kapitalistische System zu vereinen und die Fahne der Oktoberrevolution in ihrem 100. Jahr hochzuhalten! Kein anderer Weg kann jemals eine Lösung für die Jugend bieten. Kein anderer Weg wird in der Lage sein, angesichts der harschen Spannungen unserer heutigen Welt durchzuhalten. Die einzige wahre Alternative für unsere Zukunft ist der Sozialismus!

 

 

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