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Die Stadt-Schüler-Vertretung Nürnberg ist gegen Krieg.

„Schüler gegen Krieg!“ – ein ungewöhnlicher Slogan in Zeiten, in denen man Schülervertretungsstrukturen bereits den Stempel reiner Party-Organisatoren aufgedrückt hat. Aber es geht auch anders. Das zeigen immer mehr Beispiele, unter anderem auch das der Stadt-SV Nürnberg. Der Einsatz der Bundeswehr in Syrien war für die SV der Anlass klar zu machen, dass Krieg und Millionen-Ausgaben für die Bundeswehr ganz eindeutig den Interessen von Schülerinnen und Schülern entgegenstehen. So veranstalteten sie ihre erste Kundgebung unter dem Motto „Schüler gegen Krieg“.
Viele SchülerInnen wurden dafür selbst aktiv und machten ihre Meinung z.B. auf Plakaten deutlich: „Ich bin gegen den Syrien-Einsatz der Bundeswehr, weil man Waffen nicht mit noch mehr Waffen bekämpfen kann!“ stand zum Beispiel auf dem Plakat von Nikos, einem Berufsschüler aus Nürnberg. Ein weiteres Ziel der Stadt-SV war es, den SchülerInnen, die von „der Politik“ meistens außen vor gelassen werden, ein Sprachrohr zu bieten und sie selbst zeigen zu lassen, dass ihnen Politik eben nicht völlig egal ist, sondern viele SchülerInnen durchaus auch an Flüchtlingspolitik und Kriegseinsätzen interessiert sind und mitdiskutieren wollen.
Damit war die Aktivität der Stadt-SV jedoch noch nicht beendet. Zusammen mit den Gewerkschaftsjugenden und der SDAJ aus Nürnberg entschloss sie sich, am Jugendblock auf der Demonstration gegen die NATO-Sicherheitskonferenz in München teilzunehmen. „Viele SmVen (Name von SVen in Bayern, Anm. d. Red.) machen schon Projekte, um Flüchtlingen hier zu helfen. Jetzt möchten wir auch etwas gegen Fluchtursachen machen, weil das viel nachhaltiger ist. Zusammen mit den Gewerkschaftsjugenden wollen wir außerdem versuchen junge Menschen zu politisieren.“, so Eva aus dem Vorstand der Stadtschülervertretung Nürnberg.
Die Stadt-SV ist darüber hinaus an der Kampagne „Tickets für alle“ beteiligt. Ein breites Bündnis aus Jugendorganisationen hat sich dabei zusammengeschlossen und fordert die vollständige Kostenfreiheit aller Schulwege von Schülerinnen, Schülern und Azubis in Bayern. Beide Themen hängen durchaus zusammen. Allein der deutsche Tornado-Einsatz in Syrien kostet 134 Millionen € im Jahr. Für das gleiche Geld könnte man in Nürnberg 2,4 Millionen Monatstickets für SchülerInnen bzw. Auszubildende bezahlen – dabei hat Nürnberg nur eine halbe Million Einwohner. Dazu meint Svenja, die Vorstandsvorsitzende der Stadt-SV: „Wie man noch mehr Geld verschwenden kann, das dringend an Schulen, in Krankenhäusern, für unsere Schüler-Tickets und für öffentlichen Einrichtungen gebraucht wird, wie man noch mehr Fluchtursachen schafft und noch mehr Leid und Tod in die Welt hinausträgt, das wird auf der NATO-Sicherheitskonferenz besprochen und deswegen ist es uns wichtig auch als Schülerinnen und Schüler gegen genau diese Konferenz auf die Straße zu gehen.“

Jens, Nürnberg

Dieser Artikel erschien in
POSITION #1/2016
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