Die Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, Simone Fleischmann, fordert ein eigenes Schulfach, um die „Kriegstauglichkeit“ der Jugendlichen zu stärken. Als Vorbild dient ihr der in Lettland verpflichtende Militärunterricht: Dort müssen die SchülerInnen mit Maschinengewehren auf Sportmatten knien und das Zielen und Schießen trainieren.
Fleischmann geht diese offene Militarisierung von Jugendlichen aber noch nicht weit genug.
Für die voll umfassende Kriegstüchtigkeit Jugendlicher ist es aus ihrer Sicht notwendig, „dass man aber auch die psychologische Kompetenz schulen muss“. Dabei geht es dann nicht darum, etwas gegen Leistungsdruck zu tun und so die psychische Gesundheit von Schülerinnen zu verbessern. Sondern darum bei denjenigen, die nicht bereit sind, das Töten zu lernen oder sich an der Front verheizen zu lassen, den Widerstand und die berechtigte Angst vor Krieg zu ersticken. Die Jugend solle, koste es, was es wolle, sowohl physisch als auch psychisch kriegsfähig werden.
Wenn Kinder in Schulen das Schießen lernen sollen, wenn alle bayerischen Schulen verpflichtet werden, mit der Bundeswehr zu kooperieren und wenn die Bundeswehr gezielt für Jugendliche wirbt, dann ist das Kriegsvorbereitung. Und die bleibt auch international nicht ohne Kritik. Seit Jahren fordert der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes:„Das Rekrutierungsalter für die Bundeswehr muss auf 18 Jahre angehoben werden. Jegliche Werbung und Marketing bei Minderjährigen für den Militärdienst, insbesondere an Schulen, muss verboten werden.“
Auch die Kolleginnen und Kollegen der @gewbayern halten an ihrem Beschluss ‚U18 Nie‘ fest und bringen ihren Protest gegen die Rekrutierung und Militarisierung Minderjähriger in der Schule zum Ausdruck:
„Für die GEW steht fest: Deutschland hat sich mit der UN-Kinderrechtskonvention dazu verpflichtet, Kinder vor der Rekrutierung in bewaffnete Konflikte zu schützen. Artikel 38 der Konvention fordert die Staaten auf, sicherzustellen, dass Personen unter 18 Jahren nicht zwangsweise zum Militärdienst herangezogen werden.“
Diesem Standpunkt schliessen wir uns an!
Wir fordern:
- Bundeswehr raus aus Schulen, Hochschulen, Arbeitsagenturen und Öffentlichkeit!
- Auflösung aller bisherigen Kooperationsvereinbarungen zwischen Bundeswehr und Landesregierungen!
- Im Einklang mit der UN-Kinderrechtskonvention: Sofortiger Stopp der Rekrutierung Minderjähriger!
- Für zivile Forschung und antimilitaristische Bildung!