Zur Tarifrunde im Öffentlichen Dienst

veröffentlicht am: 26 Jan., 2023

Ohne Streik wird sich nichts verändern – Höchste Zeit für bessere Löhne!

Am 24. Januar begann die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst Bund und Kommunen in die erste Verhandlungsrunde. Die letzte Tarifrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten ist lange her, um genau zu sein 28 Monate. In der letzten Auseinandersetzung kamen gerade mal 3,2 Prozent rum, pro Jahr also gerade mal ca. 1,4 Prozent, was nicht mal der damaligen Inflation entsprach. Gerade in den letzten Monaten erleben wir einen immensen Lohnverlust, durch massive Preissteigerungen bei Heizung, Lebensmittel und an der Tankstelle bei gleichzeitig gleichbleibenden Löhnen. Der Staat spart an allen Ecken im öffentlichen Dienst: Schließungen von Einrichtungen, Einstellungsstopp und unterkühlte Arbeitsstellen sind mittlerweile überall Alltag. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 500€ mehr, 200€ für Auszubildende und unbefristete Übernahme bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Einige Gewerkschaftsgliederungen haben erkannt, dass selbst diese im Vergleich zu den letzten Jahren hohe Forderung nicht reicht, um den momentanen Lohnverlust auszugleichen, und haben auch mehr gefordert.

Diese Tarifrunde geht uns alle an!

Diese Tarifrunde betrifft nicht nur die Beschäftigten im ÖD selbst, sondern uns alle. Krankenhäuser, Kindergärten, Müllentsorgung usw. betreffen die ganze Bevölkerung, wir alle haben ein Interesse an guter Bezahlung und ausreichend Personal. Es geht am Ende um die Frage, wie wir alle leben wollen. Die Konzertierte Aktion zwischen SPD-Kanzler Scholz, Kapitalisten und Gewerkschaften soll uns mit Lohnverzicht abspeisen, damit wir die Zeche für Wirtschaftskrieg gegen Russland und die Milliarden-Profite der Konzerne zahlen. Dagegen müssen wir kämpfen in der Gewerkschaft, im Betrieb gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen. Zwar sind Stand jetzt erst relativ spät Streiks von der Gewerkschaft geplant, nichtsdestotrotz müssen wir unsere Kolleg*innen mobilisieren, um sie für eine ernsthafte Auseinandersetzung und für schlagkräftige Streiks zu mobilisieren. Denn nur starke und kämpferische Gewerkschaften können dem momentan Lohnverlust und Sozialabbau etwas entgegensetzen.

Für eine kämpferische Tarifrunde im Öffentlichen Dienst!

Für starke Streiks statt fauler Kompromisse mit dem Kapital!

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