Corona Chaos an den Schulen – „Aber muss er jetzt weiter zur Schule gehen oder in Quarantäne?“

veröffentlicht am: 2 Feb, 2022

Wenn man noch zur Schule geht, dort arbeitet oder Kinder hat, die zur Schule gehen, hat man diese Frage in letzter Zeit vermutlich öfter gehört oder selbst gestellt. Neue Regelungen bezüglich Quarantäne und Corona-Testen verwirren SchülerInnen, Eltern und Lehrpersonal.

So müssen mittlerweile Kontaktpersonen von auf Covid-19 positiv getesteten SchülerInnen in den meisten Bundesländern nicht mehr in Quarantäne, sondern nur Schülerinnen und Schüler, die einen positiven Schnelltest haben. Getestet wird in der Regel je nach Bundesland 2-3 mal die Woche mit Schnelltests, gab es einen positiven Fall einer Schulklasse, testet sich die Klasse über 2 Wochen jeden Tag.

Man kann sich vorstellen, dass die aktuelle Taktik, nämlich Schüler und Schülerinnen, die Kontakt zu Corona-positiven Schüler und Schülerinnen hatten weiterhin in die Schule gehen zu lassen, die Verbreitung von Omikron krass vorantreibt. Des weiteren haben positiv-Getestete Schüler und Schülerinnen aktuell oftmals keine Chance, einen PCR-Test zu machen. Die Schulen, die bis vor kurzem lokal an der Schule PCR-Tests hatten, müssen zukünftig ausschließlich mit Schnelltests vor Ort klarkommen.

Das liegt daran, dass die Auswertungslabore massiv überfordert sind und es Knappheit an PCR-Tests gibt. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und alle anderen Personen, deren Alltag in Schulen stattfindet, sind nicht in der Priorisierung bei PCR-Tests mit drin. Der Grund: sie werden nicht zur sogenannten „kritischen Infrastruktur“ gezählt.

LehrerInnenverbände, SchülerInnenvertretungen sowie Elterninitiativen äußern Wut und Enttäuschung. Anscheinend würde die Politik gar nichts aus Fehlern aus nun knapp zwei Jahren Pandemie dazulernen, sondern die gleichen Fehler immer und immer wieder wiederholen, so momentan oft geübte Kritik. Landesregierungen würden mit unterlassenen Maßnahmen eine Durchseuchung der meisten Schulen in Kauf nehmen.

Die Kritik und Wut ist berechtigt! Wären rechtzeitig Luftfilter in Schulen eingebaut, ausreichend kostenlose Masken, Schnell- sowie PCR-Tests vorhanden und hätte man mehr Personal eingestellt und damit für kleinere Klassen = mehr Abstand zwischen den Menschen in der Schule gesorgt, wie zum Beispiel die Gewerkschaft der Lehrerinnen und Lehrer „GEW“ schon lange fordert, hätte man weiterhin den durchaus sinnvollen und nötigen Präsenzunterricht weiterführen können, ohne dass die Zahlen so in die Höhe schießen, wie es aktuell der Fall ist.

Aber darum wurde sich nicht gekümmert. Und warum? Weil das alles Geld kosten würde. Und das wurde während der Corona- und Wirtschaftskrise so wie auch vorher schon eher in die Banken- und Unternehmensrettung gesteckt als in die Gesundheit der Mehrheit der Bevölkerung. So schlittern Lehrpersonal und Schülerschaft nun schon seit 2 Jahren vom schlecht organisierten und die Chancenungleichheit vergrößernden Home Schooling in einen Präsenzunterricht, in dem Gesundheit von Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen und Schülern gefährdet wird und, so wie jetzt eben, Chaos und Unklarheit herrschen.

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