Krisenupdate – same procedure as everytime

veröffentlicht am: 25 Jan, 2021

Same procedure as everytime

3,3 Millionen Menschen sind laut „Institut für Wirtschaftsforschung“ weiterhin auf Kurzarbeit, und auch was die Arbeitslosenzahlen angeht, liegen wir bei 6%. Da hat nur die Saisonarbeit ein bisschen was nach oben korrigiert. Das fickt schon hart, schließlich wird mit dem Gehalt auch nicht gleichzeitig die arschteure Miete und Supermarktpreise runtergekürzt.

Richtig dreckig wird es in der Klassengesellschaft, wenn die Reichen und Herrschenden samt ihrer bürgerlichen Medienbrigade jenen KollegInnen den Mittelfinger ins Gesicht drücken, die die Wirtschaftskrisenlasten nicht komplett auf sich abgewälzt haben wollen. Die Leute im öffentlichen Dienst mussten sich die ekelhaftesten Beschimpfungen anhören, nur weil sie gestreikt haben. Mit der Runde in der Metall- und Elektroindustrie Anfang nächsten Jahres wird das nicht anders. Da sag ich jetzt schonmal: BILD, FAZ und wahrscheinlich auch pseudolinke Blätter wie die taz: haltet euer Maul!

Krisenbekämpfung von Oben?

Auch von diesem Staat kommt das erwartete Abfallartige an Maßnahmen: wird da etwa irgendein Bonze, der seine Belegschaft ohne Einhalten von irgendwelchen Schutzmaßnahmen wie auf der Galeere rackern lässt, zur Verantwortung gezogen? Wird irgendein Monopolunternehmen enteignet? Natürlich nicht. Stattdessen soll das „Verfassungsschutzrecht“ angepasst werden, damit der VS auch auf Staatstrojaner und unsere Messenger zugreifen kann. Und die SPD-Bundestagsfraktion macht der Bild gegenüber nochmal klar, dass etwaige Haushaltslücken nicht etwa die Banken und Konzerne mit ihre Profiten stopfen sollen, sondern „Menschen, die gut durch die Krise gekommen sind“. Was auch immer das heißen mag.

Wahrscheinlich ist man laut SPD hierzulande schon gut durch die Wirtschaftskrise gekommen, wenn man nicht zwangsgeräumt wurde, oder an Corona verreckt ist. Klar ist, die Reichen kommen ganz prima durch diese Krise, alle anderen aber nicht, und alle die sollten sich gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Lohnabhängigen organisieren und kämpfen!

Ken, Hannover

Dieser Artikel ist auch in der POSITION erschienen, dem Magazin der SDAJ. Hol dir die POSITION bei der SDAJ Gruppe in deiner Nähe!

Gruppenkarte

finde die SDAJ Gruppe in deiner Nähe!

mehr zum Thema

Das, was man bei uns so Freiheit nennt

Das, was man bei uns so Freiheit nennt

Freie Zeit, Freizeit & das JZ „Es versteht sich von selbst, daß die time of labour selbst, dadurch, daß sie auf normales Maß beschränkt, ferner nicht mehr für einen anderen, sondern für mich selbst geschieht, zusammen mit der Aufhebung der sozialen Gegensätze...

mehr lesen
Arbeitszeitverkürzung und die Realität

Arbeitszeitverkürzung und die Realität

Gewerkschaften und die Verkürzung der Arbeitszeit heute Historisch ist das Thema Arbeitszeitverkürzung sehr präsent in den Gewerkschaften. Sei es der Kampf um den 8 Stunden Tag, die 35 Stunden Woche der westdeutschen Metall- und Elektroindustrie oder der arbeitsfreie...

mehr lesen