Forderungsbeschluss in der Tarifrunde der Länder: Solidarität mit den Beschäftigten!

veröffentlicht am: 16 Okt, 2023

Darum geht’s:

Am 26. Oktober startet die Tarifrunde der Länder. Als Forderungen haben ver.di und GEW letzten Mittwoch 10,5 %, mindestens aber 500 € mehr Lohn, 200 € für Azubis und die unbefristete Übernahme aller Azubis und Dual-Studierender beschlossen. Außerdem sollen die studentischen Beschäftigten an den Hochschulen in den Tarifvertrag aufgenommen werden, wie es auch die Initiative für einen TV-Stud fordert. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll dabei 12 Monate betragen.

Ausgehend von den Erfahrungen der letzten Tarifrunden und den vernichtenden Statements, die vom Arbeitgeberverband, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, umgehend nach Forderungsbeschluss veröffentlicht wurden, ist davon auszugehen, dass die Beschäftigten hart um ihre Forderungen kämpfen müssen.

 

Geld gibt’s genug, es wird nur nicht für uns ausgegeben!

Die Argumente gegen die Forderungen lesen sich wie immer. Aussagen wie „Lohnerhöhungen müssen finanzierbar sein“ und „Wir müssen handlungsfähig bleiben“ hört man vor jeder Tarifrunde, egal ob im öffentlichen Dienst oder in der Industrie. TdL-Vorsitzender Andreas Dressel beklagte, dass das Umsetzen der Forderungen der Gewerkschaft insgesamt 19 Milliarden Euro kosten würde. Das Geld, von dem man jetzt behauptet, dass es nicht da sei, fließt ins Militär und in Subventionen für große Konzerne.

So gibt die Bundesregierung im Jahr 2023 das Dreifache, nämlich 58,4 Milliarden Euro, für die Bundeswehr, also für Krieg und Waffen, aus. Als SDAJ unterstützen wir die Forderungen der Beschäftigten der Länder. Angesichts der Preissteigerungen der letzten Jahre ist die geforderte Lohnsteigerung das Mindeste, damit der Lebensstandard der Beschäftigten sich nicht verschlechtert. Die Regierung plant derweil schon die nächsten Kürzungen im öffentlichen Dienst.

 

Mehr Geld für Azubis – für ein eigenständiges Leben!

Wir Azubis und junge Beschäftigte sind besonders von den Preissteigerungen der letzten Monate betroffen. Wir gehören zur Gruppe mit dem höchsten Armutsrisiko. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. 25,3 Prozent der jungen Erwachsenen galten 2022 als einkommensarm. Gerade in der Zeit der Ausbildung müssen wir meist zum ersten Mal selbst hohe Kosten stemmen: Miete zahlen, Nebenkosten, Wocheneinkäufe.

Der Kino- oder Konzertbesuch ist längst zum Luxus geworden. Der geforderte Festbetrag von 200€ ist absolut nötig, damit wir nicht weiter in die Armut abrutschen. Und damit nach der Ausbildung nicht nur Perspektivlosigkeit auf uns wartet, ist die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf längst überfällig!

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