Schwere Waffen werden erst recht keinen Frieden schaffen

veröffentlicht am: 30 Apr, 2022
Was ist am 27.04.22 passiert?

Der Deutsche Bundestag hat sich am 27.04. mit einer großen Mehrheit für die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine ausgesprochen. Der Antrag dazu stammte von der Union und der regierenden Ampel-Koalition. 586 Abgeordnete stimmten dem zu, lediglich 100 stimmten dagegen, bei 7 Enthaltungen. Die Regierung hat durch diesen Beschluss vor allem eines erreicht: Subventionierung der Rüstungsindustrie. Die ehemalige Kriegsministerin Von der Leyen sagte dazu schon vor einigen Jahren, dass wer Rüstungsexporte verhindern will, müsse grundsätzlich sagen, dass er diese Industrie nicht haben will. Denn der Abnehmer Bundeswehr kann den (Export)-Bedarf der Rüstungsunternehmen nicht decken. Nun werden Waffen also weiter ausgeliefert – und zwar in ein Kriegsgebiet!

Was wurde vor der Wahl versprochen?

Die Grünen haben vor der Wahl großspurig davon gesprochen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete zu verhindern, also sogar angekündigt sich mit dieser Industrie anzulegen. Dieses Versprechen ist hiermit jedoch gebrochen worden und die Grüne Partei hat sich erneut von ihren pazifistischen Wurzeln verabschiedet, wie damals schon 1999 im Jugoslawienkrieg. Regieren und in der Gunst von Großkonzernen stehen ist wichtiger als der Kampf für den Frieden. Auch die SPD sprach in ihrem Wahlprogramm von Abrüstung und davon weniger Waffen herstellen zu wollen. Auch das war eine Lüge, wie wir jetzt sehen können.

Der Beschluss heizt die Kriegsgefahr weiter an!

Dieser Beschluss heizt die Kriegsgefahr weiter an: Deutschland greift immer offensiver in den Krieg ein und rüstet auf, mit u.a. 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr, was gleichzeitig noch mehr Subvention für die Rüstungsindustrie bedeuten. Das ist eine Umverteilung von unten nach oben in erschreckenden Ausmaß.

Dieser Krieg wird uns als „unser Krieg“ gegen „die Russen“ verkauft und hat vor allem das Ziel, die „Kosten“ für Russland in die Höhe zu treiben – gemeint sind mit den Kosten sowohl die finanzielle Last des Krieges als auch die Zahl an toten Soldaten. Es geht der EU offensichtlich nicht um das Leben der UkrainerInnen, sondern darum, gegenüber dem Konkurrenten Russland möglichst wenig Zugeständnisse zu machen.

Die Kosten für diese Aufrüstung müssen aber wir, die lernende und arbeitende Bevölkerung tragen.

Deeskalation heißt Abrüstung statt Aufrüstung!

Jede Waffenlieferung verlängert den Krieg und erhöht damit das Ausmaß der Zerstörung der Ukraine, die Zahl toter Zivilisten und Soldaten. Die Lage der Menschen in der Ukraine lässt sich nur dann verbessern, wenn sich keine fremden Staaten mehr in den Konflikt einmischen und weiter eskalieren. Deeskalation und Abrüstung muss das Gebot der Stunde sein – die Kriegshandlungen müssen umgehend durch Verhandlungen ersetzt werden. Aus einer kürzlich veröffentlichten Studie geht hervor, dass die weltweite Aufrüstung nun einen neuen Höchststand erreicht hat: weltweit wurden 2021 über 2 Billionen US-Dollar in Rüstung investiert. Die Tendenz ist weiter steigend, muss aber umgehend gestoppt werden.

Und das ist auch in unserem Interesse, denn wir wollen statt weiterer Aufrüstung und Kriegsvorbereitung, dass das Geld in das Sozialsystem, Gesundheitssystem und Klimaschutz investiert wird!

 

Deswegen fordern wir:
  • Stoppt die Aufrüstung!
  • Deutschland raus aus der NATO – NATO raus aus Deutschland
  • Stoppt die Waffenlieferungen und alle Kriegseinsätze der Bundeswehr
  • Umverteilung des 100 Mrd. Sondervermögens in zivile Zwecke
  • Konversion der Rüstungsproduktion in zivile Produktion
  • Geld für unsere Zukunft: Klimaschutz, Gesundheit und Bildung statt Bomben

 

Gruppenkarte

finde die SDAJ Gruppe in deiner Nähe!

mehr zum Thema

Droht ein Flächenbrand im Nahen Osten?

Droht ein Flächenbrand im Nahen Osten?

Der mutmaßliche Angriff Israels auf die iranische Botschaft in Damaskus, bei dem sieben Offiziere der islamischen Revolutionsgarden getötet wurden, war westlichen Medien kaum einen Bericht wert. Völkerrechtlich ist dieser allerdings als ein gravierendes Verbrechen...

mehr lesen