Essen: Die Besetzung der Jugendzentrums an der Papestraße

veröffentlicht am: 1 Jun, 2011

Die SDAJ Essen berichtet von der Besetzung gegen die Schließung des Jugendzentrums Papestraße:

Nach der Demo am 28.05 mit ca.200 Teilnehmenden und der anschließenden “Abschiedsfeier” haben wir zusammen mit weiteren Freunden des JZE beschlossen das Jugendzentrum nicht zu verlassen.

Das Bündnis „Rettet das Jugendzentrum Papestraße“, in dem die SDAJ Essen aktiv mitarbeitet, hatte das Jugendzentrum Papestraße symbolisch besetzt und rief alle Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn, Kinder und Jugendliche auf, sich an der Besetzung zu beteiligen.

Sonntag, 29.05. um 3:00 Uhr, kurz nach der offiziellen Verkündung des Beginns der Besetzung befanden sich noch ca. 140 Menschen im Jugendzentrum und haben sich dazu entschlossen zu bleiben.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben ca. 70 Leute im Jugendzentrum übernachtet. Nach einem gemütlichen Frühstück mit anschließendem Plenum fand ab 15 Uhr eine Pressekonferenz im Jugendzentrum statt.

Nach Androhung von polizeilichen Repressionsmaßnahmen haben wir, die BesetzerInnen im JZE Papestraße. uns am Sonntagabend dazu entschlossen, die erfolgreiche Besetzung zu beenden. Dazu hat das Bündnis „Rettet das JZE“ folgende Erklärung verfasst und veröffentlich:

Nach dem letzten regulären Arbeitstag des Jugendzentrums haben wir das Jugendzentrum nicht verlassen, sondern unser Recht auf die Nutzung öffentlicher Räume weiter eingefordert. Über 200 Jugendliche haben mit uns diskutiert, geplant und gefeiert. Mit über 70 TeilnehmerInnen haben wir in den Räumen übernachtet. Wir sind geblieben um gegen die Schließung des Jugendzentrums und die Abwälzung von Krisenkosten zu Lasten der Jugendlichen zu protestieren. Die Nutzung der Weststadthallen ist für uns kein angemessener Ersatz. Weder haben Gruppen dort die Möglichkeit sich zu treffen, noch kann eine offene Kinder- und Jugendarbeit dort in ihrer jetziger Form gewährleistet werden.

Sozialdezernent Renzel und die Polizei zeigten kein Interesse daran, mit uns ins Gespräch zu kommen. Ihr höhnischer Kommentar zu unserer Bereitschaft ein Gespräch zu führen war: “Dialogbereit sind wir, aber nicht am Sonntag und nicht in einem besetzten Jugendzentrum”. Doch wo war der Dialog in den letzten Jahren, als wir und etliche Bürgerinitiativen auf den Wegfall der Jugendarbeit aufmerksam machten? Wir brauchen unser Jugendzentrum jetzt!

Da wir die angedrohten Strafanzeigen und die Ingewahrsamnahmen, bei einer polizeilichen Räumung nicht riskieren können, haben wir uns dazu entschieden in Form einer Abschlussdemo unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen – diese bleiben, auch ohne die Besetzung weiterhin bestehen. Die Solidarität von AnwohnerInnen, der LandesschülerInnenvertretung NRW, Jugendverbänden, FraktionsvertreterInnen und vor allem unserer Freunde und Freundinnen, haben uns nur bestärkt weiterhin für Orte für eine freie Freizeitgestaltung zu kämpfen. Bei dieser einen Besetzung wird es nicht bleiben, es wird weiterhin Protest geben!

Wir geben das JZE nicht auf und fordern

  1. Das Jugendzentrum Papestraße muss erhalten bleiben.
  2. Alle nötigen Baumaßnahmen müssen durchgeführt werden.
  3. Ausreichende finanzielle Förderung für Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit
  4. Selbstgestalteter Betrieb des JZE durch NutzerInnen und Beschäftigte.
  5. Das Grundstück des Jugendzentrums muss öffentliches Eigentum bleiben.

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