Schon früh erlebte sie den Terror der weißen Rassisten des Ku-Klux-Klans in ihrer Heimatstadt Birmingham in Alabama, der sich vor allem in Brandanschlägen und Lynchjustiz gegen die Bürgerrechtsbewegung äußerte. Während ihrer Studienaufenthalte in New York, Frankfurt am Main und Ostberlin kam sie mit marxistisch-leninistischer Theorie in Kontakt und kämpfte gegen den Vietnamkrieg.
Zurück in ihrer Heimat wurde sie aktiv in der Black-Panther-Party und später Mitglied der Kommunistischen Partei der USA (CPUSA), wo sie dem Che-Lumumba-Club angehörte, der sich besonders für die Rechte der Schwarzen einsetzte. Angela Davis machte deutlich: „Ja, ich bin Kommunistin und ich sehe das als eine große Ehre, denn wir kämpfen für die vollständige Befreiung der Menschheit!“
Wegen ihrer Leidenschaft für die sozialistische Befreiung wurde Angela Davis schnell Zielscheibe des Inlandsgeheimdienstes FBI und verlor 1970 ihre Stelle als Dozentin an der University of California, als bekannt wurde, dass sie Mitglied der CPUSA war. Im selben Jahr kam es zu einem bewaffneten Befreiungsversuch des politischen Gefangenen und Mitglieds der Black Panther Party, George Jackson, bei dem mehrere Menschen starben. Obwohl Angela Davis beim Befreiungsversuch nicht dabei war und ihr keinerlei Mitwisserschaft nachgewiesen werden konnte, wurde sie wegen „Unterstützung des Terrorismus“ verhaftet und ins Gefängnis gebracht.
Auch die DDR setzte sich für ihre Befreiung ein und startete die Kampagne „Eine Million Rosen für Angela Davis“. Nach ihrer Freilassung führte Angela Davis ihre erste Auslandsreise in die DDR, wo 50.000 Menschen sie am Flughafen empfingen und ihre Befreiung feierten.
Angela Davis setzte ihren Kampf gegen die strukturelle Diskriminierung von Frauen und Schwarzen fort und machte deutlich, dass die Ursache dieser im Kapitalismus liegt. Denn für den Kapitalismus sind Sexismus und Rassismus nützlich: zur Spaltung der Arbeiterklasse, um Zugriff auf günstige Arbeitskräfte zu haben und möglichst viel eigentlich gesellschaftliche Arbeit wie Pflege und Bildung auf Frauen abzuwälzen.
Bis heute ist Angela Davis aktiv in der BDS-Bewegung und in der Kampagne zur Befreiung des politisch inhaftierten Mumia Abu Jamal.
Sie kämpft noch immer für die Abschaffung des rassistischen und armutsfeindlichen industriellen Gefängnissystems in den USA, für die Rechte der Frau, in der Black-Power-Bewegung und gegen den Kapitalismus.
„Der Sieg, der mit meiner Befreiung erreicht wurde, ist nicht nur mein Sieg, und es ging auch nicht darum, nur eine Gefangene aus den Fängen der politischen Unterdrückung der USA zu befreien.“
„Dieser Sieg ist eine Lehre für die Menschen in der ganzen Welt: Wenn die Unterdrückten in der ganzen Welt sich zusammenschließen, dann haben wir in uns die Macht, die es uns erlaubt, eines Tages bald den Imperialismus zu besiegen.“ – Angela Davis