Alle Züge stehen still – wenn Dein starker Arm es will!

veröffentlicht am: 6 Feb., 2025

EVG-Forderungen und Bahn-„Angebot“

Am 23. Januar legte die EVG ihre Forderungen für die Tarifrunde bei der Deutschen Bahn vor. Während die EVG 7,6 % Lohnerhöhung und eine zusätzliche Lohnerhöhung für Schichtarbeitende verlangt, beleidigt die Bahn ihre Arbeiterinnen mit einem Angebot von lediglich 4 % in zwei Schritten bis Oktober 2026. Zudem plant sie eine Tarifvertragslaufzeit von 37 Monaten bis April 2028. In ihrer Antwort gibt sich die EVG weiterhin wohlwollend.

Lächerliche Lohnerhöhung

Die angebotenen 4 % Lohnerhöhung bis 2026 sind lächerlich und bedeuten weiterhin einen Reallohnverlust angesichts der Inflation. Die Löhne haben sich noch nicht an die gestiegenen Preise angepasst, und ohne entschlossenen Widerstand wird sich das auch nicht ändern. Gleichzeitig droht der Verlust von Arbeitsplätzen, da die Bahn sogar plant, bei DB Cargo von tarifvertraglichen Regelungen abzuweichen.

Laufzeit als Angriff auf Beschäftigte

Die lange Laufzeit ist ein Angriff auf die Beschäftigten. Die Bahn begründet dies mit der Notwendigkeit von „Planungssicherheit“ während der „Sanierung“ im Rahmen des „S3“-Programms. Dieses Programm zielt laut Konzern auf die Sanierung von Infrastruktur, Bahnbetrieb und Wirtschaftlichkeit ab. Letzteres bedeutet vor allem mehr Profitorientierung. Dafür sollen bis 2027 10.000 bis 15.000 Stellen gestrichen werden. Die bereits angekündigten 5.000 Stellen bei DB Cargo und der Verkauf der tatsächlich profitablen Tochter DB Schenker sind nur der Anfang.

 

Abbau von Stellen & Qualität

Während die Zuverlässigkeit der Bahn seit der Bahnreform 1994 immer weiter abnimmt, plant der Vorstand weitere Stellenstreichungen unter dem Vorwand der Verbesserung. Diese „Verbesserungen“ wären aber gar nicht nötig, wäre die Bahn nicht systematisch kaputtgespart worden. Die Stellenstreichungen überlasten die verbleibenden Arbeiterinnen zusätzlich, da sie die Arbeit der entlassenen Kollegen übernehmen müssen.

Das beweist erneut, dass es auch der deutschen Bahn nur um Profitmaximierung und nicht um das Erfüllen ihrer selbst auferlegten „gesellschaftlichen Verantwortung“ oder das Leben ihrer Angestellten geht. Dies ist Teil der von der Ampel angefangenen Zerschlagung der deutschen Bahn. Die CDU hat bereits angekündigt, diese fortzusetzen, falls sie an die Regierung kommt.

 

Zerschlagung der DB

Die Zerschlagung der deutschen Bahn läuft auf ein Kartellrechtsverfahren der EU-Kommission zurück, und die deutsche Bundesregierung setzt diese freudig um. Dabei sollen der Bahnbetrieb und die Infrastruktur voneinander getrennt werden. Die Infrastruktur soll in Staatshand bleiben, der Bahnbetrieb jedoch vollständig privatisiert werden. Das heißt, dass der Steuerzahler für die Schienen zahlt, auf denen Unternehmer dann Profite einfahren.

Das dient niemandem außer dem Monopolkapital. Es könnte außerdem zu ähnlichen Problemen wie in Großbritannien führen, wo hohe Ticketpreise und schlechter Service die Bahn nahezu unbenutzbar gemacht haben.

 

Widerstand organisieren

Als arbeitende und lernende Jugend brauchen wir eine gut funktionierende Bahn und sichere Arbeitsplätze. Der Bahnvorstand setzt jedoch die Interessen der herrschenden Klasse durch. Deshalb ist es wichtig, mit Kolleginnen über die Stellenstreichungen zu sprechen, sich kämpferisch in der EVG zu engagieren und Widerstand zu organisieren.

 

Als SDAJ kämpfen wir für… 

…ein Recht auf Ausbildung,

…ein Recht auf Arbeit,

…ein Recht auf Mobilität.

Wir sind diejenigen, die dafür sorgen, dass die Züge fahren – und wir können uns wehren!

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