Über 2000 Besucherinnen und Besucher und 50% mehr Dauergäste als beim letzten Festival kamen über das Pfingstwochenende im Bottroper Volkspark Batenbrock unter dem Motto „Zeit für Widerstand“ zusammen. Sie diskutierten gemeinsam über aktuelle politische Fragen, feierten und tankten Kraft für die anstehenden Klassenkämpfe.
Solidarität und Widerstand waren durchweg spürbar: Das Festival-Programm umfasste fast 70 verschiedene Workshops, Lesungen, Sportangebote und Diskussionsrunden zu unterschiedlichen Themen. Ein Fokus des Programms lag auf der Friedensfrage. So wurde in verschiedensten Runden darüber diskutiert, wie wir uns in der Schule gegen Bundeswehrbesuche zur Wehr setzen können, wie wir gegen die Wehrpflicht kämpfen müssen, warum die NATO der Aggressor ist, wie sich die Gewerkschaften zu dem Aufrüstungskurs der Bundesregierung verhalten und wie Krieg und Kapitalismus zusammenhängen.
Simon Massone zog für die veranstaltende Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) eine positive Bilanz: „Trotz der erschwerten Bedingungen, dass wir aufgrund eines ‚politischen Neutralitätsgebots‘ unser Festival nicht mehr im Jugendpark in Köln durchführen durften, ist das diesjährige Festival ein voller Erfolg! Diesen Erfolg verdanken wir den unzähligen Ehrenamtlichen, die gemeinsam dafür gesorgt haben, das größte linke Jugendfestival in Deutschland auf die Beine zu stellen und durchzuführen. Unser Dank gilt auch allen Gästen und den dutzenden anwesenden nationalen und internationalen Organisationen. Nur durch sie konnte das Festival der Jugend zu einem pulsierenden Ort der Solidarität und zu einem Ort des Widerstands werden.“
Auf dem Festival gab es neben dem inhaltlichen Programm auch ein vielfältiges Sport-, Kultur- und Musikprogramm. Letzteres konnte im Vergleich zum Festival vor zwei Jahren sogar ausgeweitet werden. Nun konnten an allen drei Abenden die Besucher zu verschiedensten Acts, darunter Vizzion, Masur, EmiX, Dissy, OTPendia und viele weiteren tanzen und feiern.
Auch die POSITION, das Verbandsmagazin der SDAJ, war auf dem Festivalgelände prominent mit eigenem Bereich vertreten. POSITIONS-Redakteur Max zeigt sich sichtlich zufrieden: „Viele Besucher haben ein Abo abgeschlossen und waren beeindruckt von der Arbeit der ehrenamtlichen Redaktion, die der Jugend eine Stimme gibt“.
In dem eigens auf dem Festivalgelände eingerichteten Bereich „Meeting International“ konnten die Gäste mit Schwesterorganisationen der SDAJ aus insgesamt 12 Ländern in Kontakt treten. Der PDYU aus Palästina, die ebenfalls zum Festival anreisen sollte, wurde die Einreise aus politischen Gründen durch die BRD verweigert. Trotz der Unterdrückung palästinensischer Stimmen in Deutschland war der Kampf für die Befreiung Palästinas auf dem Festival sehr präsent. Bei der Kuba-Jugendkonferenz auf dem Festival diskutierten Jugendliche gemeinsam mit Vertretern aus der deutschen Kubasolidarität und der UJC aus Kuba, um Möglichkeiten das sozialistische Kuba zu unterstützen und die völkerrechtswidrige Blockade der USA zu durchbrechen.
In ihrer Rede vor den Besuchern des Festivals stellte Andrea Hornung, SDAJ-Vorsitzende, einen Bezug zum 80. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus her und gedachte unter anderem Emil Carlebach als Vertreter des antifaschistischen Widerstandes: „Der Schwur von Buchenwald verpflichtet uns. Gerade heute, wo wieder für einen großen Krieg gerüstet wird, wo die AfD zur zweitstärksten Kraft wird, wo die Rechtsentwicklung voranschreitet und unsere Rechte abgebaut werden. Emil lehrt uns: Bleibt aufrecht. Bleibt solidarisch. Wehrt euch.“
Mehr Informationen zum Festival unter www.festivalderjugend.de, Nachfragen bitte über info@sdaj.org.