Unvergessliche Erfahrung

veröffentlicht am: 4 Aug, 2023

Die SDAJ-Brigade bei den Feierlichkeiten zum 26. Juli • Kuba-Tagebuch Teil 3

25 SDAJlerinnen und SDAJler befinden sich zur Zeit auf einer Solidaritätsbrigade in Kuba. In UZ berichten sie von ihren Eindrücken und Erlebnissen. Natürlich stehen die Brigadistinnen und Brigadisten nach ihrer Rückreise für Veranstaltungen zur Verfügung, um hautnah von der aktuellen Situation in Kuba zu berichten. Anfragen an info@sdaj-netz.de oder redaktion@unsere-zeit.de.

Am Sonntag ging es früh raus für uns, Koffer in den Bus, Zimmerschlüssel abgeben und los. Ziel war – für eine Nacht – Santa Clara. Dort haben wir uns das Che-Mausoleum angeschaut. Hier sind außer Che auch weitere Guerilleros begraben, die an seiner Seite gekämpft haben. Unter anderem auch Tamara „Tania“ Bunke aus der DDR. Auf dem Weg ins Hotel haben wir uns noch den „Tren Blindado“ angeschaut, einen entgleisten Zug, den Che gemeinsam mit 18 weiteren Guerilleros überfallen hatte – er war beladen mit Munition und Waffen. Mit der Beute gelang die Eroberung Santa Claras und mit ihr der Sturz des Batista-Regimes.

Am Tag drauf ging es weiter zu unserem eigentlichen Ziel: Santiago de Cuba. Hier waren wir, um an den Feierlichkeiten rund um den 70. Jahrestag der Nationalen Erhebung, den 26. Juli, zu erinnern. An diesem Tag griffen 1953 Fidel Castro und weitere Genossinnen und Genossen im Kampf gegen das Batista-Regime die Moncada-Kaserne an. Obwohl der Angriff fehlschlug, war er der Startschuss zur fünf Jahre, fünf Monate und fünf Tage später siegreichen kubanischen Revolution. Seitdem wird der 26. Juli jährlich groß gefeiert.

Dienstag früh schlossen wir uns einer Manifestation mit anderen internationalen Solidaritätsbrigaden an. Gemeinsam demonstrierten wir gegen die Blockade und für die Unabhängigkeit von Puerto Rico, welches auf den Tag genau vor 125 Jahren von den USA besetzt wurde. Es folgten Konferenzen der Brigaden aus der ganzen Welt. Unglaublich zu sehen, dass Kuba so viele internationale Freunde hat. Gemeinsam diskutierten wir, wie wir Kuba in seinem antiimperialistischen Kampf unterstützen können.

Ein Teil unserer Brigade hatte die einmalige Möglichkeit, an einer kleineren Konferenz mit dem Präsidenten Miguel Díaz-Canel teilzunehmen. Hier waren sämtliche Kuba-Solidaritätsbrigaden vertreten und konnten in einem Redebeitrag über ihre aktuelle Arbeit reden. Auch wir hatten einen gemeinsamen Beitrag, welcher von den Genossen der Comac gehalten wurde, des Jugendverbands der belgischen Partei der Arbeit. Ganz überraschend kam dann auch noch eine Aufforderung des ICAP-Vorsitzenden Fernando González (einem der Cuban Five), dass unsere deutsche Brigade auch noch kurz etwas sagen solle. Da sind uns die Herzen doch kurz in die Hose gerutscht, aber eben so wie die Auszeichnung der Universidad de Oriente für unsere Soli-Arbeit für Kuba war es eine unvergessliche Erfahrung – und eine große Anerkennung für unsere Solidaritätsarbeit.

Abends wurden wir ins Theater eingeladen, um unter anderem mit dem Präsidenten Díaz-Canel und vielen weiteren Ehrengästen einem Kulturabend voller Musik und Tanz beizuwohnen. Die Darbietungen waren umwerfend und ein großes Highlight für alle Genossinnen und Genossen!

Danach konnten wir uns aber nicht lange ausruhen, schon um 2 Uhr in der Früh ging es am 26. Juli los zur Moncada-Kaserne, um dem zentralen Festakt, dem symbolischen Sturm auf die Moncada-Kaserne, beizuwohnen. Vor Ort waren über 10.000 Menschen, darunter internationale Brigaden, Guerilleros und eine ganze Menge Arbeiterinnen und Arbeiter aus den verschiedensten Betrieben Santiagos. Mit Raúl Castro und Ramiro Valdés waren auch die beiden letzten lebenden Zeitzeugen des Sturms anwesend. Theater und Tanz, eine beeindruckende Lightshow und eine ermutigende Rede von Díaz-Canel ließen den Morgen schnell vorübergehen. Nach dem Festakt haben wir gefrühstückt und uns den Friedhof Santa Ifigenia angeschaut, auf dem unter anderem José Martís und Fidel Castros letzte Ruhestätte liegt.

Abends konnten wir endlich etwas entspannen und die Eindrücke sacken lassen, aber nicht zu lange, denn am nächsten Morgen ging es direkt weiter nach Holguín. Davon berichten wir in der nächsten Woche.

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