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Tabuthema: Analverkehr

veröffentlicht am: 6 Jul, 2020

Diesmal fragt Steve (Alter unbekannt):

Das klingt jetzt vielleicht doof, aber ich frage mich, was man beim Analsex so alles beachten muss. Und wie ist das mit dem Einlauf? Sollte ich meine Freundin bitten sich vorher den Arsch auszuspülen?

Das Erste was es zu beachten gilt, ist der Konsens. Analverkehr ist im Standardsexrepertoire nicht unbedingt abgedeckt. Für viele ist er ein No-Go: Schmerzen, Ekel vor Kontakt mit Kot, oder gefühlte Erniedrigung sind einige Gründe, warum manche Menschen keinen Analverkehr wollen. Für andere sind dies positive Argumente. Stelle also vorher(!) fest, dass deine Partnerin wirklich Bock darauf hat. Kommuniziere, dass Abbruch immer eine Option ohne negative Konsequenzen ist.
Also wenn ihr euch für Analverkehr entschieden habt, dann lasst es erst mal ruhig angehen. Seid zärtlich zueinander. Es ist klug, mit einem Finger zuerst den After vor zu dehnen. Am besten schon dafür Gleitgel verwenden. Ob Finger, Dildo oder Penis, sei vorsichtig: zu schnelles Eindringen in den Po kann den Schließmuskel und das Gewebe drumherum einreißen lassen. Schon kleinere Verletzungen führen zu einem erhöhten Infektionsrisiko. Wenn der Penis zum Einsatz kommt, denke an Verhütung: Nicht nur können HIV und Hepatitis übertragen werden, sondern es besteht auch die Gefahr, dass Sperma wieder aus dem Hintern rausläuft und in die Scheide gerät, wo es eine Eizelle befruchten könnte.
Nicht überbewerten sollte man das Thema Kot: Im Enddarm befinden sich in der Regel höchstens Reste von Stuhl. Auch eine Spülung oder „Analdusche“ erwischt diese Reste nicht zwangsläufig. Besser ein Gummi nehmen, denn im After tummeln sich jede Menge Bakterien. Sie sind zwar für den Stoffwechsel notwendig, dürfen aber nicht in die Scheide geraten. Wechselt also während des Verkehrs nicht zwischen vaginalem und analem Verkehr hin und her. Falls doch, wechselt zumindest das Kondom. Eine Blasenentzündung ist sehr schmerzhaft und fördert auch selten die Motivation das anale Experiment zu widerholen.
Wenn du vorsichtig bist, auf die Signale deiner Partnerin achtest und ausreichend Gleitmittel verwendest, kann das Erlebnis für euch beide wunderschön sein. Die Enge des Schließmuskels führt zu einer intensiven Stimulation von Penis und Anus-beides Körperstellen mit außerordentlich vielen Nervenenden. Enjoy!

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