„Save Education, Save Democracy, Save Nation” (POSITION #02/19)…

veröffentlicht am: 17 Jun, 2019

„Save Education, Save Democracy, Save Nation” (POSITION #02/19)
INDIENS JUGEND RUFT DAZU AUF MODI AUS DEM AMT ZU JAGEN

Mit großen Versprechungen der Entwicklung und des Wohlstandes für alle gewann der hindu-nationalistische Narendra Modi und seine Partei BJP die indischen Parlamentswahlen im Jahr 2014. 20 Millionen Jobs sollte es jährlich für die rasant wachsende und nun gut 232 Millionen zählende Jugend des Landes geben. Nach 5 Jahren ist davon allerdings nicht mehr viel zu hören und Modi muss im Mai abgewählt werden.

POLITIK FÜR DIE REICHEN
Obwohl die Wirtschaft jährlich um 7% wuchs, kam das lediglich den Reichen und ohnehin Wohlhabenden zugute. Die oberen 1% konnten in den letzten fünf Jahren ihren Anteil am nationalen Wohlstand von 49% auf 73% erhöhen! Für die Jugend blieb da nichts übrig. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg auf ein seit Jahrzehnten unerreichtes Level, oft wartet lediglich unterbezahlte Tätigkeiten auf Hochschulabsolventen. 82% der Männer und 92% der Frauen müssen für umgerechnet 140 Euro am Tag schuften. Dabei wird der Zugang zu Bildung für Jugendliche von benachteiligten und diskriminierten Kasten wie den „Unberührbaren“, „Dalits“ oder den indigenen Stammesvölkern „Adivasis“, noch unmöglicher. Gleichzeitig wird kräftig gespart und privatisiert, das Haushaltsbudget für Bildung ist von 4,7 % im Jahr 2013 auf 3,37 % im Jahr 2018 gedrückt worden und progressiven Universitäten wird der Geldhahn abgedreht.

KAMPF UM EIGENE INTERESSEN
Aus Protest gegen die unhaltbaren Zustände im zerfallenden Bildungswesen und bei der aussichtslosen Jobsuche, hat die indische Jugend im Januar diesen Jahres das „Young India National Coordination Committee“ unter Führung sozialistischer und kommunistischer Jugendorganisationen gegründet und eine massive Kampagne gestartet. So konnten schließlich mit dem „Young India Adhikar March“ und dem „Students Chalo Dilli March“ Großdemonstrationen in der Hauptstadt Delhi auf die Beine gestellt werden um den Unmut der Jugend Ausdruck zu verleihen.

FORDERUNGEN DER JUGEND
Es soll Schluss sein mit den leeren Versprechungen, mit der Privatisierung der Hochschulen, der Postenvergabe an erzkonservative Hindu-Nationalisten und der zunehmenden kommunalen Gewalt. Daher fordert die Jugend von der nächsten Regierung die Einführung fester Einstellungsquoten für den Privatsektor für benachteiligte Kasten, 10 % des Bruttoinlandsprodukts für den Bildungssektor, kostenfreie Universitätsbildung und ein Ende der Schulschließungen sowie die unverzügliche Besetzung aller offenen Stellen in den Regierungsbehörden und einen Mindestlohn von etwa 240 Euro im Monat. Außerdem sollen Antidiskriminierungsprogrammen und Programmen zur Gendersensibilisierung sowie dem Schutz von Frauen an der Schule, im Betrieb und auf der Straße konsequent umgesetzt werden.

[Maxim, New Delhi]

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Dieser Artikel erschien in
POSITION #2/2019
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