Hinter jedem Vermögen steht ein Verbrechen – Peter Hartz (POSITION #3/18)…

veröffentlicht am: 29 Aug, 2018

Hinter jedem Vermögen steht ein Verbrechen – Peter Hartz (POSITION #3/18)

Peter Hartz, ein aktives Mitglied der SPD, Mitglied der IG Metall und im Personalvorstand bei der Volkswagen AG und nicht zu vergessen ein Kanzlerberater. Ein Mann, der den Betriebsrat im großen Stil bestochen hat.

Nur arbeiterfeindliche Reformen im Kopf

Schon bei VW sorgte Hartz für Arbeitnehmerfeindliche „Reformen“, welche er als „Arbeitsplatzsicherstellung“ verkaufte, wie z.B. die „Vier-Tage-Woche“, bei der die beteiligten VW-Mitarbeiter auf ca. 15% ihres Lohns verzichten mussten. 2001 hat er bei VW das Projekt „5000 mal 5000“ eingeführt. Damit wurden 5.000 Neueinstellungen deutlich unter dem VW-Haustarif der IG Metall eingestellt. Und das als IG Metall-Mitglied, da fragt man sich doch, welche Interessen er tatsächlich verfolgt. Die der Arbeitnehmer, oder lieber doch die der Arbeitgeber?
Peter Hartz verkaufte seine „Reformen“ auch ganz gerne als „sozialverträglichen Personalabbau“.
Hartz führte mehrere saarländische, aber auch internationale Unternehmen. 2002 leitete P. Hartz die Kommission an, welche das Hatz-Gesetz entwickelte und konzeptionierte.

Veruntreuung von Geldern

Gegen Peter Hartz wurde 2006 das Verfahren wegen Untreue als VW-Vorstand in 44 Fällen eröffnet. 2007 gestand P. Hartz alle 44 Anklagepunkte ein. Der Gesamtschaden der veruntreuten Gelder beträgt sich auf rund 2,6 Millionen Euro. Davon hat er knapp zwei Millionen an den damaligen Chef des Betriebsrates Klaus Volker gezahlt. Ein wenig Geld blieb auch dafür übrig, sich Prostituierte zu leisten. Nachdem Peter Hartz dann seinen Rücktritt erklärte, hat er zwar keine Abfindung erhalten, aber von einer ca. 25.000€ monatlichen Rente, lässt es sich auch ganz gut leben. Die Strafe für diesen Skandal? 2 Jahre Bewährung. Lächerlich, wenn man bedenkt was dieser Mann im großen Stil an Gelder veruntreut hat, Arbeitsbedingungen massiv verschlechtert hat, die Hartz-Gesetze mitgegründet hat und weiterhin ein Millionär ist.
Das Einführen der Hartz-Gesetze in der BRD, die durch Kürzungen der Leistungen für Erwerbslose auf alle Lohnabhängigen sowie Teile des Kleinbürgertums durch Disziplinierungsmaßnahmen in Kombination mit der Schaffung eines gesellschaftlichen Hetzklimas gegen Erwerbslose und Furcht vor sozialer Ächtung nach Verlust des Arbeitsplatzes einen erheblich höheren Druck ausüben sollten.

Der Wolf im Schafspelz

Als aktives Mitglied der SPD und nicht zu vergessen auch in der IG Metall, macht Hartz fröhlich Politik gegen die Interessen von ArbeiterInnen, Angestellten, Erwerbslosen, SchülerInnen und Studierenden – im Interesse des Kapitals, der Banken und Konzerne. Denn die Senkung des Preises der Ware Arbeitskraft – durch permanente Unsicherheit von Beschäftigten bis in Kernbelegschaften hinein, die Erhöhung der Erwerbslosigkeit, befristeter Beschäftigungsverhältnisse und Leiharbeit – sorgt auf Kapitalseite für Rekordgewinne. Hinter jedem Verbrechen steht das Kapital.

Lea, Essen

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Dieser Artikel erschien in
POSITION #3/2018
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