Pimp my Infotisch (POSITION #02/18)

veröffentlicht am: 10 Jun, 2018

Infotische gehören für politisch aktive Menschen zum Alltag und sind ein wichtiges Mittel, um mit unseren Inhalten an die Öffentlichkeit zu gehen. Damit aber auch Menschen stehen bleiben und sich in ein Gespräch verwickeln lassen, ist es hilfreich, wenn der Infotisch etwas besonderes, am besten interaktives bietet. Die SDAJ-Gruppe Kassel hat hierfür ein Glücksrad gebaut, das vielseitig verwendbar ist. Zum Beispiel: Man teile das Glücksrad in verschiedene Felder auf, jedes Feld wird in einer anderen Farbe markiert und jeder Farbe wird eine andere Kategorie Quizfragen zugeordnet. Kommt der Stopper bei einer Farbe zum Stehen, wird eine Frage der jeweiligen Kategorie gezogen und muss beantwortet werden. Am besten ist es, wenn die Fragen auch etwas mit dem Anlass/Thema des Infotisches zu tun haben. Wer möchte, kann als kleinen Anreiz an dem Quiz teilzunehmen noch kleine Süßigkeiten oder Sticker als Preise ausgeben.

Bauanleitung für ein Kassler Glücksrad

Material Liste:

Für den Ständer:
2x 50 cm Holzlatten,
1x 20 cm Holzlatte,
1 x 15 cm Holzlatte,
1x 2m Holzlatte,
6 dicke Schrauben,
2 x lange! Gewindeschrauben mit passenden Muttern

Für das Rad:
SNUDDA Drehteller von Ikea,
1 x runde dünne Holzscheibe mit ca. 90 cm Durchmesser,
1x dünne Kunststoffplatte mit dem gleichen Durchmesser wie die Holzscheibe,
Nägel

 

1. Legt das untere Ende der 2m Latte auf das 20 cm Stück und bohrt zwei dicke Löcher, um die zwei Stücke mit den Gewindeschrauben zu verbinden.

2. Sägt die Enden der 50cm Holzlatten schräg ab, sodass ihr sie gut an die 20 cm Holzlatte anschrauben könnt.

3. Schraubt den Drehteller von seinem Fuß ab und sägt den Fuß so zurecht, dass ihr ihn gut an die 2m Latte schrauben könnt.

4. Befestigt ihr die Holzscheibe am Kugellager und das Ganze dann an der 2m Latte.

5. Dann teilt ihr die Plastikscheibe in 8 gleichgroße Felder ein und bemalt diese in unterschiedlichen Farben oder markiert sie mit Zahlen. Anschließend klebt ihr die Plastikscheibe auf die Holzscheibe und schlagt ans äußere Ende der Felder jeweils einen Langen Nagel ein.

6. Anschließend müsst ihr nur noch das 15 cm Holzstück knapp über dem Rad an die große Latte montieren und daran ein Stück Blech als Stopper befestigen.

 

 

Andere Tipps für einen Infotisch, an dem Menschen stehenbleiben

Eine Leiche: Gerade für antimilitaristische Themen bietet sich dieser Blickfang an. Alles was ihr dafür braucht sind ein großes weißes Tuch und Lebensmittelfarbe bzw. Ketchup. Knüllt das Tuch zusammen und legt es so auf den Boden das es wie die Umrisse einer Leiche aussieht. Anschließend spritz ihr noch die Blutflecken auf das Tuch oder den Boden daneben.
Eine schöne Tischdecke: Für Infotische werden oft Klapptische verwendet. Die sind zwar gut zu transportieren, sehen aber unprofessionell aus. Dem könnt ihr mit einer passenden Tischdecke abhelfen. Achtet darauf, Kabelbinder oder Schnüre mitzunehmen, damit ihr die Tischdecke am Tisch befestigen könnt, sodass sie im Wind nicht flattert.
Selbstgemalte Plakate: Dinge denen man ansieht das sie Selbstgemacht sind, wecken eher das Interesse von Passanten und werden auch von der Presse lieber gezeigt. Hierfür braucht ihr nicht viel mehr als Stifte und passende Bastelkartons (am besten Bunt). Die Plakate könnt ihr entweder am Infotisch befestigen oder einen Plakatständer nutzen.
Dosenwerfen: Damit bietet ihr die Möglichkeit, mit eurem Infotisch zu interagieren. Alles was ihr braucht sind Dosen und ein Ball. Am besten beklebt ihr die Dosen mit den Gesichtern von z.B. Rüstungsprofiteuren oder besonders Reaktionären Politikern.

 

Rechtlicher Rahmen für einen Infotisch

Ein Infotisch muss immer bei der jeweiligen Gemeinde angemeldet werden. Hierfür braucht ihr einen Anmelder und einen Versammlungsleiter, das kann auch dieselbe Person sein. Der Anmelder muss aber permanent anwesend sein, während der Infotisch steht. Die genauen rechtlichen Rahmenbedingungen sind von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Oft bietet es sich an den Infotisch nicht als Infotisch sondern als Kundgebung mit dem Kundgebungsmittel „Infotisch“ anzumelden, um Standgebühren zu vermeiden. Das Beste ist, ihr erkundigt euch vorher bei jemandem, der Erfahrung hat oder ihr fragt einfach in eurem Bürgeramt nach. Vorsicht ist immer bei Lebensmitteln geboten, für die Ausgabe oder den Ausschank gibt es in jeder Kommune strenge Regeln und ein Verstoß gegen diese kann teuer werden. Das gilt natürlich nur für Lebensmittel, die ihr an Passanten gebt, es kann euch niemand daran hindern, eine 20 Liter Thermoskanne mit Kaffee für euch selber mitzubringen.

Dieser Artikel erschien in
POSITION #2/2018
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