Köln: Please don’t stop the music – Party statt Profite!

veröffentlicht am: 1 Aug, 2012

Die GenossInnen von der SDAJ Köln schreiben zur GEMA-Tarifreform auf ihrer Website:

Die GEMA – was ist das überhaupt? Gehört haben wir den Namen wohl fast alle schon einmal – meistens bei der Suche eines Youtube-Videos, wo man ganz oft folgendes liest: “Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar…”

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Verfielfältigungsrechte vertritt laut eigener Definition die Nutzungsrechte von z.B. Musikern, Komponisten und Dichtern, die in ihr Mitglied sind. Wird nun zum Beispiel ein Song öffentlich aufgeführt, werden Vergütungen an die GEMA abgedrückt, diese schüttet die Gelder dann nach einem komplizierten und ziemlich undurchsichtigen Verteilerschlüssel an ihre Mitglieder aus. Und das ist genau einer der Knackpunkte, denn dieser Verteilerschlüssel ist derart ungerecht und teilweise willkürlich, dass bei den Künstlern, die die GEMA ja gerne vorschiebt, so gut wie gar nichts ankommt. Profitieren tun nur die Konzerne, wie zum Beispiel die Plattenfirmen.

Dem noch nicht genug, gibt es jetzt auch noch eine GEMA-Tarifreform. Soll heißen, 11 Tarife werden auf zwei zusammengekürzt und die Preise werden um im Schnitt 400% (Spitzensatz: +1200%) erhöht.
Dazu ein Rechenbeispiel: Stellen wir uns eine mittelgroße Disco vor, mit zwei Dancefloors à 400m² und 300m², wo man für eine Party im Schnitt etwa 8€ bezahlt. Die GEMA-Gebühren für eine solche Location erhöhen sich mit der neuen Tarifreform von 21.553€ auf 147.916€ pro Jahr.

Was heißt das also in der Konsequenz für Veranstalter, für uns, für unser Nacht- und Partyleben?
Nun ja, Parties werden für uns unbezahlbar, denn auf irgendwen müssen die erhöhten GEMA-Gebühren schließlich umgelegt werden. Das kann selbstverständlich niemand mehr bezahlen und für die Betreiber von Discotheken und sonstigen Veranstaltungen kann dies das schnelle Aus bedeuten.

Keine Parties, keine Discos mehr? GEMA-Gebühren selbst für Musik auf einem Straßenfest oder eine private Geburtstagsparty bezahlen? Das kann nicht unsere Zukunft sein! Jugendzentren und öffentliche Plätze für Jugendliche werden sowieso schon überall weg gespart, für unter 18-Jährige gibt es fast gar keine Möglichkeiten, anständig feiern zu gehen. Jetzt werden uns sogar auch noch die kommerziellen “Möglichkeiten” zum Feiern genommen, indem die GEMA ihre Monopolstellung nutzt und letztendlich den Jugendlichen das Geld aus der Tasche zieht.
Wir sagen: NEIN zu diesen unverhältnismäßigen Erhöhungen! Konzerne zur Kasse, nicht wir Jugendliche!

Wir fordern:
Einen fairen Verteilerschlüssel, der auch den Künstlern nutzt!
Keine Umwälzung der Tarifreform auf uns Jugendliche!
GEMA unter staatliche Kontrolle – zu unserem Schutz, dem unserer Partylocations UND der Musiker!

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