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Aktuell
Bildungsstreik: Ein Erfolg – aber wie weiter?
Der offene Brief: Liebe SPD…
Der Tarifabschluss der Stahlindustrie
Fight for Your Right
Frontticker
Nazis blockieren: Antifaschisten gegen Geschichtsfälschung
Occupy – was denn? Ein bisschen Antikapitalismus
SDAJ in Aktion
Thema
Glosse: Selbsternannte Elite
Integrationsproblem? Ein Interview.
Solidarität als Waffe: Gegen wen richtet sich Rassismus eigentlich?
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América Libre: Venezuela – Widersprüche in den Gewerkschaften
Antwort auf die Krise: Bericht von der Generalversammlung des WBDJ
Demonstrieren in Lissabon: Die kommunistische Partei und der Generalstreik
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Brecht auf dem Festival der Jugend
Den Unterdrückten eine Stimme: Franz Josef Degenhardt. Ein Nachruf.
Die Krise des Marxismus überwinden: Hans Heinz Holz. Ein Nachruf.
Im eigenen Land!
Nachspielzeit: Eskalation im Stadion
SDAJ likes…

Klasse statt Rasse - gemeinsam für nazifreie Zonen

Der Nazi-Terror hat die Herrschenden doch ein wenig aus dem Konzept gebracht. Dass der Verfassungsschutz eine Art Kaderschmiede und Finanzreserve für die NPD ist, weiß seit Jahren jeder, der es wissen will. Und dass gewalttätige Faschisten immer wieder mal nicht nur Linke zusammengeschlagen und ermordet haben, hat die Politiker des Kapitals auch nie so richtig interessiert. Denn die bürgerliche Mitte braucht die Nazis: Solange sich die Unzufriedenheit über die Auswirkungen des Kapitalismus gegen Ausländer, Juden und Linke richtet, können sie einfach weiter machen wie bisher. Als aber nach und nach das ganze (wirklich das ganze?) Ausmaß des Nazi-Terrors und seiner Unterstützung durch die Behörden enthüllt wurde, war das selbst für die Regierenden ein wenig zu extrem. Plötzlich waren alle betroffen, und in der SPD wurde sogar die Auflösung des Verfassungsschutzes gefordert.

Das war tatsächlich mal was anderes als die übliche Leier. Denn die geht: Politisch motivierte Gewalt werde „mehrheitlich von Linksextremisten verübt“, so Innenminister Friedrich. Und rechts und links seien ja sowieso eigentlich dasselbe – extrem eben.

Irgendwie extrem sind ja auch wirklich beide Seiten. Während Faschisten ganz extreme Verteidiger des kapitalistischen Systems sind, kämpfen wir für eine revolutionäre, gewissermaßen extreme Umwälzung der Verhältnisse. Wer gegen den Faschismus kämpfen will, muss dafür sorgen, dass die Menschen im Betrieb und in der Schule ihre gemeinsamen Interessen erkennen – unabhängig von Nationalität oder Hautfarbe, aber abhängig von ihrer Stellung in der Gesellschaft. Und wer den Kampf für die Interessen der Lohnabhängigen führen will, muss dafür sorgen, dass Rassisten und Rassismus unter unseren Kolleginnen und Kollegen, in unseren Schulen und in unseren Interessensvertretungen keinen Platz haben. Klasse statt Rasse eben: Wo wir lernen und arbeiten, müssen wir nazifreie Zonen schaffen.

Wenn dir das jetzt nicht zu extrem ist, empfehlen wir dir, mal einen Blick in dieses Heft zu werfen. Es könnte dir gefallen. Wir finden es auf jeden Fall extrem gut.

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