Der Sozialismus – unsere Zukunft

Wer heute positiv über diese „DDR“ redet, macht das hinter vorgehaltener Hand. Vorsichtig muss man sein! Sonst wird man in diese Schublade gesteckt… Man könnte schnell in Verbindung gebracht werden mit diesem „K-Wort“… Und dann gehört man zu denen!

Zu den Ewiggestrigen. Denen, die meinen, dass nicht alles schlecht war im Osten. Denen, die sagen, da gab es doch Bananen. Und Gurken, und Schokolade. Zu denen, die erzählen, dass alle Arbeit hatten in der DDR. Dass alle Urlaub machen konnten und im Theater waren wenn sie wollten.

Auch in linken Kreisen ist es alles andere als „chic“, positiv über die DDR zu reden. Manche bekommen schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie nur glauben, dass irgendjemand sie möglicherweise damit in Verbindung bringen könnte, vielleicht unter Umständen so etwas Ähnliches zu wollen wie die Zonen-Diktatur in Ossi-Land. Die Linkspartei hat sich inzwischen für fast alles entschuldigt, was mit der DDR in Verbindung steht: Stasi, Mauer, Mauertote sowieso. Sieht so eine sachliche Auseinandersetzung mit der Geschichte aus? Ist es nicht genau das, was die bürgerliche, die herrschende Presse versucht, in uns hinein zu prügeln? „Alles war schlecht. Die hatten nichts! Die Wende brachte die Einheit und die Freiheit für die hungernden Brüder und Schwestern in der Ostzone!“

Veto: Jedes Kind in der DDR hatte einen Kinderkrippenplatz, kein Kind musste hungern oder lebte in Armut, Schule war polytechnisch: eine Mischung aus Theorie und Praxis. Natürlich für Mädchen und Jungs gleichermaßen. Die Gleichstellung von Mann und Frau wurde vorangetrieben (gerade, wenn es ums Geld ging). Bis 60 haste gearbeitet und dann ging’s flugs in die Rente. Ab da gab es nur noch die Datsche, die Enkelkinder und den guten Pfefferminzlikör.
Wo sind wir dagegen heute? Die einen finden keinen KiTa-Platz, die anderen lassen sich von der Regierung darin bestärken, ihr Kind nicht in die KiTa zu schicken. Gelernt wird nur noch, was man später am Herd oder an der Kasse braucht. Gearbeitet wird bis zum Umfallen und Gleichstellung ist Schnee von gestern. Vielleicht lohnt sich der Blick zurück doch. Vielleicht gibt es doch genug Sachen, die diese DDR richtig gemacht hat. Und vielleicht wäre es richtig, wenn wir uns diese Errungenschaften zurückholen würden.

Diana, Essen

 

Literaturempfehlung

Zukunftspapier der SDAJ,
beschlossen auf dem 20. Bundeskongress der SDAJ, 2012.
Unter dem Titel „Grundrechte erkämpfen, Imperialismus überwinden – die Zukunft muss sozialistisch sein!“ hat sich die SDAJ auf ihrem Bundeskongress 2012 eine aktualisierte programmatische Grundlage gegeben. Das Zukunftspapier analysiert die heutige Gesellschaftsordnung, den Imperialismus, stellt dem Angriff der Herrschenden die Forderungen der arbeitenden und lernenden Jugend nach ihren Grundrechten entgegen, die Orientierung für die täglichen Kämpfe bieten, und richtet den Blick auch auf die sozialistische Perspektive und die Schritte, die wir gehen müssen, um dorthin zu gelangen.

Hans Heinz Holz: Kommunisten heute. Die Partei und ihre Weltanschauung,
Essen: Neue Impulse, 1995.
Was bedeutet kommunistische Politik, kommunistisches Selbstverständnis nach der Niederlage der sozialistischen Länder? Welche Konsequenzen müssen die Kommunisten aus dieser Niederlage ziehen, welche Grundpositionen bleiben trotz allem richtig? Im Mittelpunkt steht für den Philosophen Holz dabei die Partei und ihre weltanschaulichen Grundlagen – denn „nur in der unbeirrbaren Konsequenz des Handelns der kommunistischen Partei liegt die Chance, die menschenverachtende Ordnung des Kapitalismus einmal zu überwinden.“

Terry Eagleton: Warum Marx Recht hat,
Berlin: Ullstein Verlag, 2012, 18,00 Euro
Wer kennt sie nicht, die Klischees und Vorurteile über Marx und den Marxismus? Der Marxismus ist überholt. Marx ist der am meisten entstellte Denker, den es je gab. Der Marxismus missachtet das Individuum. Solchen und anderen Behauptungen aus dem Repertoire des Antikommunismus stellt Eagleton in zehn Kapiteln auf oft amüsante Weise die tatsächlichen Vorstellungen, Überzeugungen und Absichten von Marx entgegen und widerlegt die so häufig vorgebrachten Einwände.

Klassiker

Karl Marx / Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei,
in: Marx/Engels Werke, Bd. 4, Berlin: Dietz Verlag, 1974.
Als sich in Europa bereits die revolutionäre Krise von 1848 andeutete, arbeiteten Marx und Engels die Grundgedanken ihrer neuen Weltanschauung in einer kurzen, programmatischen Schrift aus. Das Manifest ist damit die Geburtsurkunde des Marxismus, und es ist bis heute mit am besten geeignet, um die Grundpositionen des Marxismus kennen zu lernen: Wie entwickelt sich unsere Gesellschaft, was treibt ihre Entwicklung voran? Welche Rolle nimmt die Arbeiterklasse in unserer Gesellschaft ein, inwiefern ist sie die Kraft der Veränderung? Aber auch: Was ist kommunistische Politik, worin sehen die Kommunisten ihre Aufgaben in den alltäglichen Kämpfen, worin sehen sie die Zukunftsperspektive?